Kleinsendelbach investiert in die Prävention
Autor: Karl-Heinz Frank
Kleinsendelbach, Freitag, 26. Sept. 2014
Der Kleinsendelbacher Gemeinderat billigt kurzfristig Kanalarbeiten. Ein verärgerter Bürger wirft dem Gemeinderat dagegen systematische Untätigkeit im Kampf gegen das Hochwasser vor.
Die Gemeinde Kleinsendelbach mit ihren drei Ortsteilen muss kurzfristig 106 694 Euro in die Sanierung der schadhaften Kanalstrecken stecken. Der Gemeinderat hat jetzt mit 13:0 Stimmen eine Firma aus Mannheim als wirtschaftlichsten Bieter mit den Arbeiten beauftragt.
Zuvor hatte das Gremium unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWK) den Weg für diesen Beschluss durch einen Antrag zur Geschäftsordnung erst freimachen müssen. Auch dieser Beschluss war einstimmig gefasst worden.
Im Zuge der Arbeiten sollen dabei im Ortsteil Kleinsendelbach unter anderem zwei Strecken mit 18,38 Meter und 22,98 Meter Länge saniert werden. Dazu sollen Verbundwerkstoff eingezogen werden. Im Ortsteil Schellenberg geht es um weitere vier Abschnitte. Den wohl größten Handlungsbedarf gibt es in Steinbach. Dort müssen schadhafte Strecken unter anderem mithilfe eines Kanalroboters repariert werden.
In einem anderen Punkt lehnte der Gemeinderat einen Antrag des SV Kleinsendelbach ab. Das bedeutet, dass der Verein für seine Kindertanzgruppe "Tanzmäuse" auch weiterhin 960 Euro für die Hallennutzung bezahlen muss. Auf der anderen Seite entschied sich der Gemeinderat, dem Verein in Form eines freiwilligen gemeindlichen Zuschusses 1000 Euro für die Jugendarbeit zu gewähren. In einem dritten Punkt ließen die Gemeinderäte den Sportverein dann wieder abblitzen.
Der Verein hatte sich gewünscht, die Zinsen und Säumniszuschläge für die Gewerbesteuer der Jahre 2009 bis 2014 in Höhe von 960 Euro erlassen zu bekommen.
Erkenntnis aus dem Jahr 1966
Zu keinem Beschluss konnte sich der Gemeinderat durchringen, als es darum ging, die Dorfbeleuchtung in der Etlaswinder Straße im Ortsteil Schellenberg um eine weitere Lampe zu erweitern.
Vor einer Entscheidung soll nach den Vorstellungen des Gemeinderats zunächst die Verwaltung prüfen, wie teuer eine weitere Lampe wäre. Ebenfalls erörtert werden soll die Frage, ob die Kosten auf die Anlieger umgelegt werden könnten. Ohne abschließendes Ergebnis behandelten die Räte den Antrag eines Anwohners im Gartenweg. Dieser hatte der Gemeinde eine inzwischen 48 Jahre andauernde Untätigkeit in Sachen Abfließverbesserung des Sendelbachs vorgeworfen.
Seinen Vorwurf begründete er damit, dass seit Jahrzehnten das Eigentum der Grundbesitzer am Sendelbach zwischen dem Sportplatz und der Kreisstraße regelmäßig unter Wasser stehe. Hier sei offensichtlich bis heute nicht auf die Erkenntnis aus dem Planfeststellungsverfahren im Jahre 1966 unter Federführung des Landratsamts reagiert worden. Nach Ansicht des Streitführers ist der Durchlass zu klein und müsste in der Folge auf Kosten der Gemeinde vergrößert werden. Auch bei der erst kürzlich erfolgten Erneuerung der Talüberquerung habe man seitens der Gemeinde dazu nichts unternommen, ärgerte sich der Kleinsendelbacher.
Was sagen die Experten?
Armin Fuchs (UWK) ließ sich zu der mehr oder weniger lapidaren Bemerkung hinreißen, dass der Bach bei vielem Wasser nun einmal auch über die Ufer treten könne.
Bürgermeisterin Werner will in einer der kommenden Sitzungen nun einen Experten zum Thema hören.