Klassenräume der Forchheimer Realschule werden asphaltiert
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Mittwoch, 20. Mai 2015
Die Sanierungsarbeiten in der Georg-Hartmann-Realschule werden voraussichtlich früher fertig als geplant. Der Forchheimer Kreis-Bauausschusses billigt Mehrkosten und befürwortet das Medienkonzept der Schule.
Eine gute und eine schlechte Nachricht hatte Stefan Götz vom Bauamt des Landkreises Forchheim für die Mitglieder des Bauausschusses. Die gute Nachricht: Die Arbeiten an der Georg-Hartmann-Realschule gehen schneller voran als gedacht. Derzeit werde der Asphalt-Estrich in den Klassenzimmern aufgetragen: pro Tag 250 Quadratmeter, obwohl der Belag in Holzeimern transportiert wird.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge könne die Bauzeit sogar unterschritten werden. Der Wermutstropfen: Die Arbeiten werden teurer als gedacht. Das Gremium billigte Nachtragsangebote, bei deren Addition Kreisrat Richard J. Gügel (Freie Wähler) auf knapp eine halbe Million Euro kam.
"Viel zu viel", befand Gügel, auch wenn die Gesamtsumme des Projektes noch um 9,5 Prozent unterschritten werde. Da seien selbst alle Prognosen eingerechnet, versicherte Stefanie Plötz vom Projektsteuerungsunternehmen Hartl. So konnte nicht genau vorhergesagt werden, wie lange das Gerüst benötigt würde.
Mehr Aufwand
Fakt war: Da mehr Arbeiten angefallen waren, musste es länger stehen bleiben als gedacht. Wegen der schlechten Qualität des Fassaden-Betons gab es mehr schadhafte Stellen, so dass mehr Schlitze geschlagen und mehr Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden mussten. Um den neuen Beton zu schützen, sei ein hochwertigerer Fassadenanstrich notwendig geworden.
Im Innenbereich war der Putz teilweise quadratmeterweise von der Wand gefallen. Auch diese Ausbesserungsarbeiten waren zunächst nicht eingeplant. Andererseits gab es bei der Entfernung von Malereien einen erhöhten Aufwand. "Bei den von den Schülern gemalten Wandbildern, insbesondere in den Treppenhäusern, entdeckten wir bis zu fünf Farbschichten", erklärte Stefan Götz. "Die mussten mühevoll entfernt werden, weil die Latexfarben eine gleichmäßige Trocknung des neuen Putzes verhindert hätten", erläuterte der Bau-Experte.
Zum Mehraufwand gehören auch die zusätzlichen Schallschutzfenster an der Seite der ICE-Trasse. Die Hoffnungen, dass sich die Deutsche Bahn an dieses Kosten beteiligen würde, zerstörte Kreisbaumeister Walter Neuner. Bei den Verhandlungen sei ihm unmissverständlich klargemacht worden: "Ohne Planfeststellung gibt es dafür keinen Cent." Und die Chance, im Nachhinein Geld von der Bahn zu bekommen, sei quasi gleich null.
Medien-Konzept gebilligt
Das Gremium billigte den Mehraufwand ohne Gegenstimme. Zuvor hatte Jürgen Kretschmann, Leiter der Georg-Hartmann-Realschule, das künftige Medienkonzept erläutert, das ebenfalls gebilligt wurde. Statt auf festinstallierte PCs setzt die Lehrerschaft hier auf Notebooks und Tablets, die mit der jeweiligen Fach-Software ausgestattet werden sollen. Für die 55 Lehrer sind 80 Notebooks vorgesehen. "Die Tafel ist kein klassisches Whiteboard, sondern eine weiße Tafel, die sich von innen aufklappt", erklärte Schulleiter Kretschmer. Dennoch hat sie die Funktionen eines Whiteboards. Ein Beamer wirft Bilder, Grafiken oder Texte auf die weiße Oberfläche, auf der Schüler und Lehrer mit Fingern und speziellen Stiften schreiben, im Internet surfen, Musik und Hörbücher abspielen.
Zu geringe Bandbreite
Die Dokumentenkamera ersetzt den Overhead-Projektor und dank Beamer und entsprechender Software wird das Klassenzimmer zum Film- und Informatikraum oder zur digitalen Bibliothek. Zudem ließen sich Smartphones mit dieser Technik verbinden. Die Kosten für das System liegen geringfügig unter der Einrichtung des Gymnasiums Fränkische Schweiz in Ebermannstadt.
Dennoch gibt es an beiden Standorten das gleiche Problem: Die Internet-Bandbreite reicht nicht aus, dass mehrere Klassen die neue Technik gleichzeitig nutzen. "Ein Problem, das umgehend angegangen werden müsse", forderte Kreisrat Edwin Dippacher (CSU).