Klartext: Forchheims Politiker geben Einblicke in ihre Reden zum politischen Aschermittwoch
Autor: Stephan Großmann
Forchheim, Mittwoch, 26. Februar 2020
Was macht den Aschermittwoch politisch? Abseits der großen Veranstaltungsbühnen ihrer Parteifreunde hat der FT Vertreter der vier größten Forchheimer Kreistagsparteien um ein launiges, persönliches Statement gebeten. Mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.
Elisabeth Krause und Lisa Badum (Grüne):
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Grün wirkt! Und darüber freuen wir uns. Je näher die Kommunalwahl rückt, desto grüner werden sowohl die Plakate als auch die Aussagen unserer MitbewerberInnen für die Wahl.
Manch einer kann sich vorstellen "den einen oder anderen Bus mehr fahren zu lassen". Eine erfreuliche Entwicklung und wir hoffen, dass auch nach dem Wahltermin das Gerede über Geisterbusse vollkommen in der Versenkung verschwunden ist. Das Sicherheitslimit 130 und der Schutz von BürgerInnen, die neben der A73 wohnen, findet immer mehr AnhängerInnen. Bevor Elektro-Lkws auf der A73 fahren, würden sich viele tatsächlich über ein ständiges Limit freuen. Klimaschutz und mehr Lebensqualität können zusammengehen. Grüne Askese schöpft am Ende doch voll aus dem Leben!
Nur wenn es dann konkret an die Abstimmung in Gemeinderat oder Kreistag geht, hängen viele weiter an der Beton- und Asphaltästhetik, die unsere Region prägen. Viele im Regnitztal schauen neidisch auf uns, etwa wenn in Gemeinden wie Buttenheim neue Umgehungsstraßen geplant werden. BürgerInnen dort wünschen sich sicher insgeheim den Forchheimer Großstadflair - meterweise Logistiker, riesige Straßenumgehungen (nach Franz-Josef Strauß benannt) oder Fast-Food Ketten.
Die Fränkische Schweiz soll durch eine vierspurige Straße durchs Wiesenttal angeblich "entlastet" werden. Viele hängen dem liebgewonnenen Glauben nach, durch eine Entscheidung für mehr Beton und mehr Straßen hätten sie Gutes für die Region getan. Glauben Sie das wirklich? Wir freuen uns über jedes grüne Mäntelchen. Wichtig ist aber, dass konkret für die Menschen in der Region abgestimmt wird.
Liberalitas Bavariae und Franconiae heißt für uns, dass die Rechte eines Menschen da enden, wo die Rechte eines anderen und der nachfolgenden Generationen beginnen. Für Kinder und Enkel, für eine lebenswerte Zukunft und eine starke Demokratie kämpfen, ist wichtiger denn je. Die Feinde der Demokratie treten immer stärker und aggressiver auf. Sie bereiten die Saat für rechtsradikalen Terror wie die Tat von Hanau. Sie versuchen jetzt auch in unsere Kommunalparlamente zu kommen. Darauf gibt es nur eine Antwort: Wir stehen zusammen, alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion oder Herkunft, und grenzen uns scharf gegen Rechts ab. Wir feiern unsere Demokratie und unser friedliches Zusammenleben!
Andreas Schwarz (SPD):
In Zeiten politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche suchen die Menschen nach Orientierung. Die SPD ist seit über 156 Jahren eine politische Konstante, weil sie auch bei den schwierigsten Entscheidungen die soziale Frage stellt und immer die Menschen im Blick hat. Keine Partei musste mehr Krisen meistern und verfügt über diese Erfahrung.