Druckartikel: Klares Nein zum Hopfenanbau in Weißenohe

Klares Nein zum Hopfenanbau in Weißenohe


Autor: Petra Malbrich

Weißenohe, Freitag, 15. Mai 2015

Der Weißenoher Gemeinderat stützt sich auf eine Stellungnahme des Wasserversorgers und schiebt den Plänen eines Landwirts einen Riegel vor. Vor allem die Lage im Wasserschutzgebiet lasse keine andere Entscheidung zu.
Beim Anbau von Hopfen kommt in der Regel viel Düngemittel zum Einsatz. Das war dem Landratsamt und dem Weißenoher Gemeinderat zu heikel.  Foto: Petra Malbrich


Ein Landwirt möchte ein Grundstück auf der Gemarkung Lilling zum Hopfenanbau nutzen. Schon mehrfach stand dieser Punkt auf der Tagesordnung des Weißenoher Gemeinderats.

Allerdings hatte bislang die entsprechende Stellungnahme des Wasserversorgers gefehlt. In der jüngsten Gemeinderatsitzung lag diese nun vor. Bei dem Antrag handelt es sich um einen Neubau, das Grundstück falle in die Wasserschutzzone 2 beim Wasserschutzgebiet der Trinkwasserquelle Weißenohe.

Da der Hopfenanbau sehr pflanzenschutz- und düngeintensiv ist, sei eine neu anzubauende Fläche abzulehnen, hieß es in der Stellungnahme. Dieser Empfehlung schloss sich der Weißenoher Gemeinderat auch einstimmig an.

Gesellschaftliches Engagement

"Die Schützengruppe sind das Aushängeschild für Weißenohe", sagte Hans Hackl (WG d. AN). Bei den Preisverleihungen falle immer der Name "Weißenohe", deshalb sei der Verein förderungswürdig. Keiner bestritt Hackls Worten, als der Antrag der Schützengruppe für einen finanziellen Zuschuss auf den Tisch kam. Denn selbst bei den Deutschen Meisterschaften belegen die Weißenoher Schützen in schöner Regelmäßigkeit einen der ersten drei Plätze. Und auch das gesellschaftliche Engagement der Schützen, die sich jährlich am Ferienprogramm beteiligen, könne nur lobend hervorgehoben werden.

Nahezu das gesamte Geld, das der Verein einnimmt, steckt er in den Schießbetrieb. Mit 500 Euro für ein Luftgewehr haben die Schützen den letzten Zuschuss im Jahr 2009 bekommen. Nun würden sie sich wieder über eine finanzielle Spritze freuen. "Bei den Schießständen hat es eine Normänderung gegeben. Wir sollten nicht kleckern", sagte Bürgermeister Rudolf Braun (FW) dazu. Zweiter Bürgermeister Raimund Schwarz (WG d. AN) schlug vor, den gewünschten Betrag von mit 1679 Euro komplett zu übernehmen. "Das ist der reine Materialpreis", so Schwarz.

Am Ende rundeten die Gemeinderäte auf 1700 Euro auf. Etwas Unmut zog dagegen der Antrag des katholischen Pfarramts auf sich. Der Antrag bezog sich auf einen Zuschuss zum Kindergarten. Unmut deshalb, weil der Haushalt bereits abgeschlossen ist und Weißenohe zum anderen an einem Förderprogramm teilnimmt, das der Gemeinde eine strenge Ausgabendisziplin befiehlt.
"Weißenohe muss kleinere Brötchen backen, wir möchten aber unserer moralischen Verpflichtung nachkommen", sagte Braun. Vor allem, dass die Kirche die Gemeinde immer erst vor vollendete Tatsachen stelle, stößt den Räten auf.

Gebundene Hände

"Wir werden die Maßnahme für den Kindergarten auch heuer unterstützen. Denn wir sind glücklich, dass die Kirche den Kindergarten als Träger unterstützt. Doch uns sind die Hände gebunden durch den abgeschlossenen Haushalt", sagt Carmen Stumpf (FWG).
Wie üblich übernimmt die Gemeinde ein Drittel, was bei diesem Zuschussantrag rund 3000 Euro wären. Ausgezahlt wird der fällige Betrag im kommenden Jahr.