Klanggewalt dank harter Probenarbeit
Autor: Petra Malbrich
Weißenohe, Montag, 10. Oktober 2016
In der St.-Bonifatius-Kirche zeigten die jungen Musiker des Bayerischen Landes-Posaunenchors, was sie mit dem Wiener Posaunisten Leonhard Paul geübt hatten.
"Das Echo ist gigantisch", schwärmte Frank Herdegen nach den Musikstücken, die der Bayerische Landesjugend Posaunenchor mit dem Gastdozenten Leonhard Paul in der St.-Bonifatius-Kirche erklingen ließ. Der Organisationsleiter der Igensdorfer Musikschule meinte damit wohl Dreierlei: Die enorme Resonanz auf das Konzert, den Facettenreichtum des Programms und die Klangvielfalt, die das Orchester, die besten jungen Musiker verschiedener Chöre aus ganz Bayern vereinend, aus den Instrumenten zauberte. Für den Landkreis waren Musiker aus Gräfenberg und Heiligenstadt dabei.
Reise um den Erdball
Beeindruckend war bereits das erste Stück "Olympic Fanfare 1984." Es stimmte auf einen unvergesslichen Konzertnachmittag ein, rief anerkennendes Nicken für das Können der Musiker hervor und nur zu gerne ließ man sich auf eine musikalische Reise rund um den Erdball ein.
Mit der Suite "Über die Elbe" begann diese. Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff erinnerte dabei an den Posaunentag in Dresden, an die Serenade, als sich Tausende von Bläsern über die Elbe zugespielt hatten. Eine Ahnung von dem imposanten Klang der Trompeten und Posaunen erhielten die mehr als 375 Besucher in der St. Bonifatius Kirche, die auch diesen musikalischen Vortrag mit lautem Beifall quittierten.
Frank Herdegen, dem es gelungen war, dieses einmalige Konzert im Rahmen des Igensdorfer Kultursommers nach Weißenohe zu holen, bedankte sich bei den Sponsoren Willi Harhammer von der Firma Ikratos und dem Kalchreuther Bäcker. Das Augenmerk lag jedoch bei einem anderen Ehrengast: dem bekannten Wiener Posaunisten und Hochschulprofessor Leonhard Paul. Das Wochenende hatte er mit den Musikern in Obertrubach verbracht.
Feldzug musikalisch umgesetzt
Was an dem Konzertnachmittag so leicht, beflügelt und spielerisch wirkte, dahinter verbargen sich viele Stunden harter Arbeit und Proben. Auch das Stück "Konan" gehörte dazu. Leonhard Paul brachte dazu den Namen seines Landsmannes Schwarzenegger ins Gespräch. Konan, der Barbar, der zerstörerisch durchs Land wütete, Unheil, Verzweiflung und Verwüstung hinterließ. Diesen Feldzug musikalisch umgesetzt hat der Landesjugendposaunenchor mit Leonhard Paul. Verzweifelt oder zerstörerisch wirkende Töne holten die Musiker aus ihren Posaunen und Trompeten, ließen die Töne wehmütig leise durchs Land ziehen oder laut trampelnd Unheil erklingen.Höhepunkt dieser musikalischen Interpretation war wohl Pauls Posaunensolo. "Wir haben alles gespielt. Hoch, tief, laut, leise", fasste Paul die Klanggewalt zusammen. Ein Gospel folgte. Nun sangen, klatschten und wippten auch die Zuhörer mit, die ebenso bereit waren, sich später auf die Zugabe einzulassen.