Kissen auf Herdplatte verursacht Brand in Gasseldorf
Autor: Josef Hofbauer
Gasseldorf, Montag, 07. Dezember 2015
Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde am Sonntag zu einem Wohnhausbrand nach Gasseldorf (Kreis Forchheim) geschickt. Nach Erkenntnissen der Polizei hatten Sitzkissen auf einer heißen Herdplatte das Feuer ausgelöst.
Diesen Besuch bei Freunden in Gasseldorf wird eine vierköpfige Familie so schnell nicht vergessen. Während sich die Erwachsenen im ersten Stock eines Mietshauses unterhielten, geriet aus zunächst ungeklärter Ursache die Küche im Erdgeschoss in Brand. Zwei Frauen, zwei Männer und vier Kinder, darunter ein Baby von knapp einem halben Jahr, mussten von einem Großaufgebot an Feuerwehren über eine Steckleiter gerettet werden.
"Als wir gegen 17.45 Uhr am Einsatzort ankamen, war das Erdgeschoss des Hauses total verqualmt. Im Obergeschoss standen Personen am Fenster, die durch den Rauch eingeschlossen waren und gerettet werden mussten", schildert Einsatzleiter Bernhard Geck die Situation. Die Familie, die die Feuerwehr selbst alarmiert hatte, habe alles richtig gemacht, bestätigt Geck, der mit 17 Mann als erster am Brandort war. Die Leute hatten die Tür zum Treppenhaus verschlossen, so dass kein Qualm in den ersten Stock dringen konnte.
Mieter alarmiert die Feuerwehr
Weil die zwei Familien im Obergeschoss quasi "gefangen" waren und nicht wussten, wie weit sich das Feuer im Erdgeschoss ausgebreitet hatte, hatte der Mieter einen Hausbrand gemeldet. Deshalb waren alle umliegenden Feuerwehren von Weilersbach und Kirchehrenbach bis Unterleinleiter und Heiligenstadt alarmiert worden. Insgesamt waren rund zehn Feuerwehren mit 90 freiwilligen Helfern vor Ort. Als die Atemschutztruppe zum Brandherd in der Küche vordrang, hatten die Flammen bereits die Holzdecke erfasst. Doch die Einsatzkräfte hatten das Feuer binnen weniger Minuten im Griff. "Das war Rettung in letzter Minute", meint Einsatzleiter Geck. Ein Beweis, welch tragende Säule die Ortsfeuerwehren im Rettungssystem sind.
Sitzkissen haben gebrannt
Dann drangen weitere Rettungskräfte über den ersten Stock in das komplett verqualmte Treppenhaus nach unten vor. Während die Bewohner des Hauses gerettet, durch die Sanitäter versorgt und mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Kliniken gebracht wurden, versuchten die Einsatzkräfte der Feuerwehren, das Gebäude wieder rauchfrei zu bekommen. In der Küche achteten die Floriansjünger darauf, dass keine Glutnester übrig blieben.Als Brandursache ermittelte die Polizei brennende Sitzkissen. Sie waren in Brand geraten, weil jemand die Herdplatte eingeschaltet hatte.
Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Flammen bereits auf die Wohnungseinrichtung übergegriffen. Gegen die Verantwortliche werden Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung und fahrlässiger Körperverletzung geführt. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf rund 10 000 Euro.