Druckartikel: Kirchenasyl für Falken und Eulen in Hallerndorf

Kirchenasyl für Falken und Eulen in Hallerndorf


Autor: Mathias Erlwein

Hallerndorf, Freitag, 15. Januar 2016

Der Hallerndorfer Johannes Seuberth und Pfarrer Matthias Steffel haben sich zusammengetan, um Vögeln in der St.-Sebastian-Kirche eine neue Heimat zu bieten.
Johannes Seuberth (l.) und Pfarrer Matthias Steffel bei einem Nistkasten. Foto: Mathias Erlwein


Im Dachgebälk der St.-Sebastian-Kirche in Hallerndorf könnten sich schon bald neue Bewohner einfinden. Der Hallerndorfer Jäger Johannes Seuberth ist gerade dabei, gemeinsam mit Pfarrer Matthias Steffel ein Projekt auf den Weg zu bringen, um Eulen und Falken in der Kirche Nistmöglichkeiten zu bieten.

Bereits vor über 20 Jahren waren Nistkästen in der Kirche angebracht worden. Der inzwischen gestorbene Naturschützer Alois Ruppenstein hatte daran maßgeblichen Anteil. Schleiereulen und Turmfalken nutzten damals die Möglichkeit, dort ungeschützt zu brüten.
Aufgrund massiver Verschmutzungen waren diese Vögel in den vergangenen Jahren leider nicht gerne in den Kirchen gesehen. Doch jetzt reaktivierte Johannes Seuberth einen alten Nistkasten, in dem er sogar noch alte und unausgebrütete Turmfalkeneier fand.



Verkotung vermeiden

Einen weiteren Kasten fertigte der Handwerker selber an. Pfarrer Matthias Steffel unterstützt die Aktion. Die Nistkästen sind für die Vögel über ein etwa 18 mal 15 Zentimeter großes Loch im Giebel zu erreichen.
"Sie wurden zum Innenraum des Daches geschlossen, damit wird eine Verkotung der Kirche vermieden", erklärt Seuberth das Prinzip. Er trägt auch dafür Sorge, die neuen Brutstätten regelmäßig zu pflegen und zu säubern.

Als Jäger sieht er sich auch und gerade dem Tierschutz verpflichtet. Am liebsten möchte er noch weitere solcher Nistmöglichkeiten schaffen. Vielleicht auch im Dach der Kreuzbergkirche.
Der Pfarrer ist im Prinzip nicht abgeneigt, möchte das Thema aber zunächst einmal mit der Kirchenverwaltung besprechen. Steffel regte zudem an, im Innern der Kästen Kameras zu installieren, um so die Bilder zu Schulungszwecken für die Kin-dergärten und der Schule zu nutzen.