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Kindertagesstätten in Forchheim werden teurer


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Freitag, 26. Juni 2015

Die Eltern , deren Kinder in Forchheim in eine städtische Kindertagesstätte gehen, werden in zwei Stufen zur Kasse gebeten.
Foto: Peter Kneffel/dpa


Just in jenen Mai-Wochen, als die Erzieherinnen in Forchheim streikten, hatten die Stadträte über eine Erhöhung der Gebühren in den Kindergärten und Horten gestritten. Am Donnerstag setzte der Stadtrat diesen Streit fort. Zwar waren sich alle Fraktionen einig, dass Forchheim an der Gebühren-Schraube drehen muss, weil man teilweise rund 50 Prozent unter den Einnahmen vergleichbarer Kommunen liege; nicht einig waren sich die Stadträte aber über die Vorgehensweise bei der Anhebung. Zehn Prozent höhere Gebühren, dieser Konsens war da. Doch wie sollte die bislang geltende Elf-Monate-Regel gehandhabt werden?

SPD, Grüne und FW sprachen sich dafür aus, noch ein Jahr zu warten und die Eltern erst dann ganzjährig zur Kasse zu bitten. Da das Personal auch in den Ferien bezahlt werden muss, soll künftig (wie es auch in privaten Einrichtungen üblich ist) für zwölf Monate bezahlt werden.

Die CSU wollte diese Regelung umgehend einführen. Als sich aber CSU-Rätin Mathilde Hartmann wie die SPD, FW und die Grünen für eine Gebührensteigerung in zwei Schritten aussprach, gönnte sich die CSU-Fraktion eine Beratungspause - und änderte ihre Meinung. Seit Donnerstag gilt nun: Die Kindergartengebühren in Forchheim steigen um zehn Prozent. Die Elf-Monate-Regel wird erst im September 2016 geändert. Wie FW-Stadtrat Manfred Hümmer am Beispiel einer "Durchschnittsfamilie" (zwei Kinder, davon eines im Hort, das andere im Kindergarten) vorrechnete, führt das zu erheblichen Einsparungen: 590 Euro sind für die "Durchschnittsfamilie" pro Jahr fällig, wenn sie für zwölf Monate zahlt; bei Gebühren für nur elf Monate spart sie 270 Euro pro Jahr.

Verzicht auf 50 000 Euro

Indem die Stadt die Erhöhung der Gebühren in zwei Stufen vornimmt, verzichtet sie im kommenden Haushalt auf Einnahmen von "rund 50 000 Euro" rechnete Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) vor. Er hatte sich von Anfang an für diese familienfreundliche Zahl-Variante ausgesprochen.

Während CSU-Rat Thomas Werner am Ende als einziger dagegen stimmte: Gewiss sei es "kein Spaß, die Gebühren für Kindergärten zu erhöhen"; doch dem Defizit (die vier städtischen Einrichtungen produzieren jährlich ein Minus von rund 700 000 Euro) sei nur zu senken, wenn man sich an Städten wie Nürnberg orientiere. Dort, so Werner, gelte schon lange: 80 Prozent wird über Zuschüsse finanziert, 20 Prozent über die Eltern.