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Kindersingen in Heroldsbach: "Wir singen - obbä fei frängisch"


Autor: Sonja Schrüfer

Heroldsbach, Sonntag, 01. Juli 2018

1000 Kinderstimmen erwecken fränkisches Liedgut in Heroldsbach zu neuem Leben.
Schüler und Lehrer sangen in Heroldsbach gemeinsam lustige Lieder auf Fränkisch. Fotos: Sonja Schrüfer


Heroldsbach Durch ein gemeinsames Singen ohne Aufführungszwang mit dem Erlebnis eines Chorklanges von zahlreichen Stimmen unter Verwendung der fränkischen Mundart soll Kindern die Freude am fränkischen Dialekt vermittelt werden. Lieder mit Humor und die Darbietung von komischen, traditionellen Liedern sollen hierbei fördernd wirken.


In Ebermannstadt schon ein Erfolg

Nachdem laut Wolfgang Blos bereits vor drei Jahren eine Vorstellung mit 350 Kindern in Ebermannstadt erfolgreich durchgeführt wurde, stellte das Kindersingen in Heroldsbach noch eine deutliche Steigerung dar. Mit der Teilnahme der Schulen VS Langensendelbach, Adalbert-Stifter GS Forchheim, GS Ebermannstadt, GS Eggolsheim, dem Pestalozzi Förderzentrum, GS Wiesenthau, GS Hausen, GS Heroldsbach, GS Effeltrich, GS Kirchehrenbach, Martin GS Forchheim, GS Ehrenbürg, GS Hiltpoltstein und der Ferdinand Dietz GS Memmelsdorf erklangen in Heroldsbach um die 1000 sangesfreudige Kinderstimmen.

Angeleitet von den Initiatoren David Saam aus Heroldsbach der in Bamberg lebt und seiner Gruppe Boxgalopp, sowie den Musikfachberaterinnen Miriam Sümmerer und Julia Deutsch boten nun diese 1000 Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrkräften aus den Grundschulen einen beeindruckenden Chorgesang, der die Mauern der Heroldsbacher Hirtenbachhalle erzittern ließ.


Gesang und viele Instrumente

Boxgalopp, die mit Instrumenten begleitende Bamberger Volksmusik-Formation, wurde eingangs von David Saam vorgestellt. Die Gruppe wird aus der Geigerin Carolin Pruy-Popp, Andreas Richter an der Klarinette, Heinrich Filsner an der Tuba und eben David Saam, er erfüllt die Rolle des Vokalisten und bedient bedarfsweise das Akkordeon und Ukulele, gebildet.

Danach konnte das große Singen beginnen. Saams Aufforderung: "Singt fei schö fleisich mied - Weä ned miedsingd ko glei widdä geh" fand ungeteilte Beachtung, was bereits beim 1. Lied, dem Kikerikiki, unüberhörbar war. Die programmfüllende, aus mehreren Akten bestehende Aufführung über das von Zahnschmerzen geplagte Bettla (Elisabeth) und ihrem Bruder, dem Michel wurde von zahlreichen fränkischen Liedern begleitet.


Reise führt nach Bischberg

Die von David Saam in Theaterform verfasste Geschichte erzählte von der Reise der beiden Geschwister, welche erst zum Hansgörch nach Bischberch führt, mit dessen Früchten seines "Vuglbeerbaams" als zubereitete Medizin die Heilung bringen soll, allerdings ohne Erfolg.
Die mangels eines Pferdes mit einem "Gaasbogg" zurückzulegende Wegstrecke führt die Geschwister mit Hilfe von einer aldn Kroha - gemeint ist ein echter Krähenvogel - letztendlich zum Hexenmeister Grimmifax durch dessen Zauber die Wirkung des Hansgörchischen Heiltrankes erloschen war.

Grimmifax gewährt den beiden ein Fragespiel bei dem er von Beddla und Michel besiegt wird. Dadurch ist der Zahn Beddlas geheilt und der Schmerz zusammen mit einem von der Band erzeugten "Drümmer Schlooch" vorbei. Die in dem Stück verwendeten Lieder "Unser Vetter Michel", vom "Vuglbeerbaam", vom "Endla aufm Weihä" bis zum abschließenden Lied "Gemütlichkeit" wurden intoniert und dem rhythmischen Stampfen vieler hundert Kinderfüße begleitet. Es machte die Freude der Kinder am Gesang wie an der ganzen Veranstaltung hör- und sichtbar.