Kinder lernen die stabile Seitenlage
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 26. Februar 2019
Viele Menschen sind verunsichert, wenn es darum geht, in Notsituationen zu helfen. Um die Angst davor zu verlieren, haben dies nun Vorschulkinder geübt.
Vickys Freundin liegt wie leblos am Boden. "Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut?", fragt Vicky. Doch ihre Freundin reagiert nicht. Vicky beugt sich hinunter, hört, ob das Mädchen noch atmet. Zum Glück tut sie das und so bringt Vicky ihre Freundin in die stabile Seitenlage.
Alltäglich und selbstverständlich ist das nicht. Selbst bei den Erwachsenen ist die Angst, bei der Ersten Hilfe das Falsche zu tun, groß. Um diese Angst zu verlieren, um anderen zu helfen, aber auch, um für sich selbst Sicherheit zu gewinnen, haben sich die Vorschulkinder der Kinderburg Hiltpoltstein mit den Themen Erste Hilfe und Sicherheit intensiv auseinandergesetzt.
Auch Polizei und Feuerwehr vor Ort
Dazu war an verschiedenen Tagen die Feuerwehr in der Kinderburg, um Brandschutz zu zeigen, die Polizei war vor Ort, um die Kinder zu lehren, wie sie sich sicher im Straßenverkehr verhalten und nun war Gunter Krieger von der ASB Rettungswache Gräfenberg da, um mit den Kindern die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen zu üben.
Wann also braucht es die stabile Seitenlage? "Wenn jemand ohnmächtig ist. Damit die Spucke herauslaufen kann", sagen die Kinder. Gunter Krieger nickt. An der eigenen Spucke zu ersticken, das ist schon vorgekommen, obwohl wenige einfache Handgriffe das verhindern könnten.
Ziel: Angst verlieren
Doch hinter dem Erste-Hilfe-Kurs, der zwei Stunden dauert, steckt mehr: "Die Kinder sollen die Angst verlieren", erklärt Lisa Meier, die Leiterin der Kinderburg. Sie und ihre Kollegin Eva Schlebe teilen sich die Leitung und haben das Thema Erste Hilfe mit den Kindern erarbeitet. Mehr noch: "Es ist ein Unterschied, ob man Erste Hilfe leistet oder Erste Hilfe am Kind leistet", erklärt Meier.
Die Erzieherinnen müssen alle zwei Jahre ihren Erste.Hilfe.Kurs auffrischen. Gerade da bemerken sie die feinen Unterschiede zwischen Erster Hilfe und Erster Hilfe am Kind. "Was tun, wenn ein Kind etwas verschluckt hat? Wie wird eine Brandwunde richtig versorgt", nennt Lisa Meier Beispiele aus diesem speziellen Bereich. Deshalb bieten sie auch den Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind an.
Fährt ein Kind im Rettungswagen mit, wartet ein Teddy auf den jungen Patienten. Diesen Teddy hat Gunter Krieger mitgebracht. Aber es stehen auch Koffer im Rettungswagen herum. "Die braucht der Arzt", rufen die Kinder, die den Rettungswagen mit all den Kabeln und Gerätschaften bereits von innen begutachten durften.