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Kersbacher Bürger beklagen mehr Bahnlärm


Autor: Gerhard Hoch

Kersbach, Dienstag, 21. Oktober 2014

Die Erweiterung des Hegele-Komplexes hat offensichtlich die Situation für die Kersbacher verändert. Der Oberbürgermeister wollte dem gestiegenen Lärmpegel nicht so recht Glauben schenken.
Besonders Güterzüge machen Lärm und die Wand von Hegele reflektiert diesen in das Nordwestgebiet von Kersbach. Foto: Gerhard Hoch


Bei der sehr gut besuchten Bürgerversammlung mit Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU) in Kersbach bewegte besonders die Bürger im nordwestlichen Kersbach der Lärm von der Bahn, insbesondere durch Güterzüge. Dieser sei durch den mittlerweile vergrößerten Bau der Fa. Hegele gestiegen. Der sichtlich wenig erfreute Oberbürgermeister antwortete mit einem Gutachten älteren Datums. Genervt fragte er einen Bürger, ob dieser Lärm denn gemessen wurde oder nur gefühlt sei.

Die Bahn hat 1996 den Lärm, den sie verursacht und verursachen wird, vermessen und geschätzt. Damals gab es nur grüne Wiese, keinen Hegele. Durch den länglichen Bau hat sich das "Lärmprofil" deutlich zu Ungunsten von Teilen Kersbach verändert und es hätte von Seiten und auf Kosten der Stadt einer neuen Lärmkartographierung bedurft. Auch hätte die Stadt der Firma Hegele die Auflage machen können, eine reflexionsarme Fassadengestaltung zu errichten. Das ist, so wie es aussieht, nicht geschehen.

Hochwasserschutz in Planung

Zum Hochwasserschutz konnte Franz Stumpf berichten, dass der Auftrag an ein Ingenieurbüro vergeben wurde und es noch geklärt werden muss, ob ein Planfeststellungsverfahren notwendig ist.

Zum Thema Ausbau der ICE- Strecke sagte Stumpf klar und deutlich, dass man gegen das momentane Planfestellungsverfahren, das die Stadt so nicht akzeptieren werde, womöglich Klage einreichen müsse.

Auch die gesteigerte Verkehrsbelastung brachten die Bürger zur Sprache, ebenso die Verkehrssicherheit. Es wurden bereits Maßnahmen durch Verlegung des Fußgängerüberwegs in der Poxdorfer Strasse getroffen. Jedoch fragten besorgte Eltern nach der Sicherheit an der Bushaltestelle in der Kersbacher Strasse. Dort gehe es für die Schüler sehr beengt zu. Auch würden Geschwindigkeiten im Ort nicht immer eingehalten und führen zur Gefährdung aller. Die Schaffung von Urnengräbern und Urnenstelen wurde begrüßt, aber der Wunsch eines Bürgers wäre gewesen, die Abteilung durch eine Begrünung abzugrenzen.

Der Elternbeiratsvorsitzende Roland Hofmann fragte den Oberbürgermeister, wie es denn um die Pausenregelung und Mittagsbetreuung während des Schulneubaus in Kersbach steht und wie die Eltern darüber informiert werden sollen. Hier konnte der Oberbürgermeister bereits berichten, dass man wegen der Mittagsbetreuung mit der Feuerwehr in Kontakt stehe. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er bemerkte, dass es für die Feuerwehr sicherlich eine Win-win-Situation werden wird.

Auch über die geplanten Baugebiete Point- und Stampfwegäcker muss noch geredet werden so der OB, denn durch den Bau von Hegele sei bereits bis zum Bahndamm die Abwasserentsorgung geregelt.

Stumpf hatte eingangs allgemeine Informationen zur Stadt und ihrer Entwicklung gegeben. Besonders erfreulich sei für die Bürger, dass der Schuldenstand der Stadt sinke und sich auch im laufenden Jahr stabil halten werde. Die Zahl der städtischen Beschäftigten sei wiederum leicht angestiegen.

Altes soll erhalten werden

Besonders erfreulich sind in der Stadt Forchheim die Schaffung von Wohnungen bzw. Sanierungen auf modernen Wohnungsstandard wie in der Gerhard-Hauptmann-Strasse und das zu moderaten Preisen. Auch die Schaffung von Kindergarten- und Hortplätzen in Forchheim ist nach den Worten des Oberbürgermeisters sehr erfreulich. Auch über das geplante Scheunenprogramm sprach Stumpf. Man möchte Altes erhalten, um es auch für die Zukunft erlebbar zu machen.