Keramik-Künstlerin stellt sich vor
Autor: Franz Galster
Kunreuth, Freitag, 23. November 2012
Die Münchener Keramikerin Franziska Stefani hat ihren Lebensmittelpunkt nach Kunreuth verlagert. An diesem Wochenende will sie sich und ihre Arbeiten den Menschen vorstellen.
Kunreuth ist um ein kulturelles Schatzkästchen reicher, wenn Franziska Stefani an diesem Wochenende in der Egloffsteiner Straße 6 die Pforten ihres Keramik-Ateliers öffnet. 2012, das war für Franziska Stefani überhaupt ein Jahr der großen Einschnitte und Einbrüche. Sie hat ihr Haus in München verkauft und ist ihrem Mann in dessen Heimatort Kunreuth gefolgt. Franziska Stefani muss wieder neu anfangen. "Die Räumlichkeiten sind kleiner, dafür steht der ganze Garten als Ausstellungsraum zur Verfügung. Ich habe wieder viel investiert", sagt sie.
Am Ende der schmalen Straße oberhalb der ehemaligen Apotheke hat Franziska Stefani ihr neues Zuhause gefunden. Ein liebevoll renovierte Anwesen mit dem typisch fränkischen Bauernhaus.
Diese Räume und der angrenzende Garten laden ein zum Verweilen und Bewundern der abwechslungsreichen Arbeiten aus gebranntem Ton. Draußen speien gehörnte Fabeltiere Wasser, gute Gartengeister sehen dem Treiben zu. Daneben stehen archaisch anmutende Speere. Auffällig ist, dass die Skulpturen von Franziska Stefani völlig ohne bunte Glasuren auskommen. Die ausdrucksstarken Figuren sind aus rotbrennendem Ton, oxydbehandelt und wirken ein wenig wie rostiges Metall.
Kein Stück gleicht dem anderen
Diese und viele weitere Kunstgegenstände, sowie kleine alltäglichere Gegenstände, warten auf ihre Käufer. "Keramik ist für mich ein wesentlicher Teil meines Lebens. Ich brauche das", sagt Franziska Stefani.
Nach so vielen Jahren keramischen Schaffens ist es ein unverändert spannender Moment für sie, wenn sich der Ofen öffnet und die gebrannte Kunstanstrengung preisgibt. Nicht immer gelingt alles, mancher Versuch scheitert. Das gehört eben dazu.
Was ihre Keramik angeht, verfolgt Franziska Stefani das Prinzip von Hochwertigkeit und Individualität. Jedes Objekt formt und gestaltet sie einzeln. Kleine Serien werden in selbstgefertigten Gipsformen nach eigenen Modellen gegossen. Kein Teil gleicht dem anderen.
"Mein neues Leben in Kunreuth hat mich sehr inspiriert. Es entstehen völlig neue Formen", sagt Franziska Stefani. Gerade beschäftige sie sich sehr mit den Themen der Heimat und Wurzeln. In Kunreuth mitten im Dorf zu sein, den Lebensmittelladen direkt zu Fuß erreichen zu können, das findet sie großartig. Das Auto nach Forchheim bewegt sie nur wenn es sein muss. Der Franke, nun, der sei halt anders als der Oberbayer. Da müsse man sich aufeinander einstellen. "Aber die Landschaft hier vermittelt mir ein Gefühl von daheim", Franziska Stefani.
Ausstellung Am Samstag, 24. November, und Sonntag, 25. November, können Interessierte zwischen 11 Uhr und 19 Uhr das Kunreuther Atelier von Franziska Stefani besuchen
Biografie Franziska Stefani ist 1963 in München geboren worden. Seit 1997 war sie als freischaffende Künstlerin mit eigenem Atelier in Grafing bei München keramisch tätig.