Druckartikel: Kellerwirte ziehen nach Annafest Bilanz

Kellerwirte ziehen nach Annafest Bilanz


Autor: Luisa Hölzel

Forchheim, Freitag, 07. August 2015

Auch dieses Jahr strömten wieder viele Besucher in den Forchheimer Kellerwald. Das freute Schausteller und Wirte. Einige Kellerwirte haben nun Bilanz aus dem Annafest 2015 gezogen.
Das Annafest im Jahr 2015 lockte heuer mehr als 500.000 Gäste in den Kellerwald.  Foto: Josef Hofbauer


Seit Montag ist es vorbei - das 175. Annafest. Nach elf Tagen Party, Bier und Brotzeit haben die Aufräumarbeiten begonnen. Die meisten Keller sind damit auch schon wieder fertig. Gab es Unterschiede zwischen den oberen und den unteren Kellern? Hat es sich bei den Wirten bemerkbar gemacht, dass dieses Jahr ein Jubiläum gefeiert wurde? Wirte und Pächter ziehen nun Bilanz.

Einer der oberen Keller ist der Schlößla-Keller. Pächter Thomas Kestler gibt sich sehr zufrieden über den Verlauf des Annafestes im Jahre 2015: "Es ist generell ein gutes Annafest gewesen mit kaum Regen." Negatives fällt ihm auf die Schnelle nicht ein. Als besonders positiv hebt er allerdings den ersten Annafest-Sonntag hervor: "Der erste Sonntag war auf jeden Fall besser. Wahrscheinlich wegen dem Jubiläums-Festzug, der viele Leute lockte." Dass das Annafest dieses Jahr so gut lief, begründete er unter anderem mit dem Wetter: "Die Temperaturen dieses Jahr haben gepasst. Ich denke das ist das Ausschlaggebendste, warum viel los war", erklärt Kestler.

Ein "bombastisches" Fest

Aus Sicht des Wirtes vom Schwanen-Keller, Haldun Yildirim, lässt sich das elftägige Fest mit einem Wort beschreiben: "Bombastisch". Er freute sich sehr darüber, dass auch in diesem Jahr wieder viele Stammgäste den Weg zu seinem Keller gefunden haben. "Die Leute die kamen waren glücklich. Es kam zu keinen Auseinandersetzungen in der näheren Entfernung", resümiert Yildirim.

Vom Jubiläum habe er nur wenig mitbekommen. "Der Festzug am Sonntag endet ja in der Unteren Kellerstraße. Da kommen dann nur noch die Schützen zu den oberen Kellern", erklärt er.

Seit 47 Jahren ist Hans Schmitt der Wirt des Schindler-Kellers während des Bierfestes. "Seit jeher, war kein Annafest so gut wie dieses. Das war definitiv das umsatzstärkste Fest seit langem", erklärt der Wirt. Auch für ihn war besonders das Wetter sehr ausschlaggebend und für einen Tag am Kellerwald "ideal". Doch auch wenn die festlichen Tage am Kellerwald nun erstmal für ein Jahr vorbei sind, ist der Wirt und seine gesamte Crew froh, dass nun wieder Ruhe eingekehrt ist. "Wir sind jetzt ehrlich alle total fertig", resümiert der Wirt. Dazu beigetragen hat bestimmt auch der Jubiläums-Festzug am ersten Sonntag: "Wir hatten an diesem Tag doppelt so viele Gäste wie sonst", erklärt Schmitt rückblickend.

Christoph Kauer, mittlerweile Pächter von sechs Kellern, zieht eine sehr positive Resonanz: "Es war ein schönes Annafest. Das Wetter hat gepasst und ich denke, das ist das Wichtigste." Besonders gefreut hat den Wirt, dass seine neuen Bier-Sorten bei den Gästen gut ankamen. "Wir hatten auch große Gruppen aus Bamberg da oder aus Nürnberg", erklärt er. Wie der Wirt erzählt, habe er dieses Jahr mehr investieren müssen. "Aber man investiert ja in die nächsten, ich sage mal fünf Jahre", beschreibt Kauer. Angst vor Ausschreitungen beim Durchqueren des Kellerwaldes habe er dabei nie gehabt: "Ich habe noch nie Probleme oder Ärger bekommen. Es gibt dort so viele Menschen, die Rücksicht auf die Arbeiter nehmen", freut sich Kauer.

Ausschreitungen und Bierkrüge

Dass es in diesem Jahr zu einem Übermaß an Ausschreitungen kam, ist keinem der Wirte aufgefallen. Vor allem bei den oberen Kellern scheint es ruhig zugegangen zu sein, sagte Thomas Kestner. An den unteren Keller bestätigte Christoph Kauer einige Auseinandersetzungen: "Es ist etwas völlig normales, dass es ab und zu kleine Rangeleien unter den Gästen gibt. Wer viel feiert, kann auch mal etwas falsch machen."

Wie jedes Jahr stellt der Verlust an Bierkrügen eine Herausforderung dar. Wie Yildirim erzählt: "Die meisten Krüge von uns sind bereits in der Schänke zu Bruch gegangen. Aber das kann schließlich immer mal passieren." Aber: Andere Keller - anderes Publikum. "Man hat gemerkt, dass Gäste die Krüge mit den neuen Biersorten, die wir zuvor noch nicht angeboten hatten, eher haben mitgehen lassen", erklärt der Christoph Kauer. Er stimmt in das allgemeine Fazit ein: Dieses Annafest ist mehr als zufrieden gelaufen - sowohl für die Gäste, als auch für die Kellerwirte.