Keine Schulden, kein Kredit
Autor: Franz Galster
Kunreuth, Montag, 08. Mai 2017
Kunreuth zeigt sich bei der Verabschiedung des Haushaltes 2017 finanzstark. Die Erweiterung des Kindergartens ist mit 630 000 Euro die größte Investition.
Kunreuth Die Gemeinde Kunreuth darf sich die einzige, absolut schuldenfreie Gemeinde des Landkreises Forchheim nennen. Bürgermeister Konrad Ochs freut sich über solide Finanzen. Geschäftsleiter und Kämmerer Matthias Zeissner legte die Zahlen für den Haushalt 2017 vor. Auch diesen wird man trotz reger Investitionstätigkeit ohne Kreditaufnahme wieder finanzieren können. Eine freie Finanzspanne von 154 000 Euro schafft zusätzlichen finanziellen Spielraum.
Der Verwaltungshaushalt umfasst in Ein- und Ausgaben 2,165 Millionen Euro, eine Steigerung von 46 000 Euro. Erfreulich ist die Abrechnung der Betriebskosten für Abwasser aus. Die Belastung sank von 153 000 Euro auf 112 000 Euro. Niedrigere Umlageforderungen der Stadtwerke Forchheim und die Erstattung einer Überzahlung aus 2016 wirken sich hier positiv aus.
Zum Vermögenshaushalt können 154 000 Euro zugeführt werden. Die wichtigsten Einnahmen sind die Einkommenssteuerbeteiligung mit 830 000 Euro, die Schlüsselzuweisung mit 342 000 Euro und die Gewerbesteuer mit 150 000 Euro. Dazu kommen die Investitionspauschale mit 126 000 Euro und die Gewerbesteuer mit 97 000 Euro.
Bei den Ausgaben dominiert die Kreisumlage mit 555 000 Euro. Sie steigt trotz gesunkenem Hebesatz von 48,70 auf 46,00 leicht an. Die VG-Umlage mit 139 000 Euro bedeutet eine Pro-Kopfbelastung von 99,86 Euro. Das langjährige Mittel in der VG liegt bei 89 Euro. Die Abweichungen kommen von den Schwankungen des Abwasserpreises, der höhere Wert ist ein Einmaleffekt und reduziert sich nächstes Jahr wieder, wie Zeissner erklärte.
Der Vermögenshaushalt für 2017 umfasst 1,729 Mio. Euro gegenüber 1,211 in 2016. Er ist wesentlich vom Kindergartenprojekt beeinflusst. Für das lange in der Diskussion stehende Feuerwehrhaus in Weingarts sind 100 000 Euro eingeplant. Die Erweiterung des Kindergartens erfordert 630 000 Euro. Wie Bürgermeister Ochs mitteilte, soll die neue Einrichtung zum neuen Jahr im September 2017 verfügbar sein. 65 Kinder finden hier ihre Betreuung. Eine Kleinkindergruppe ist bis dahin noch provisorisch im Bewegungsraum untergebracht. Neue zusätzliche Sozial- und Umkleideräume ergänzt der zeitgerechte Neubau.
Hochwassergutachten
Die Breitbanderschließung ist mittlerweile für das gesamte Gemeindegebiet abgeschlossen. Laut Zeissner investierte die Gemeinde hierfür 163 000 Euro. Für Baugrundstücke wurden 100 000 Euro eingestellt. Die Abwasserinvestitionsumlage beträgt 45 000 Euro. Ernst nimmt die Gemeinde das Hochwasserschutzkonzept. Das Ingenieurbüro Weyrauther, Bamberg, ist mit einem Hochwassergutachten beauftragt, wofür Zeissner 15 000 Euro in den Haushalt einstellte. Die Erstellung des Flächennutzungsplans für das gesamte Gemeindegebiet ist zunächst mit 55 000 Euro veranschlagt. Im weiteren Investitionsprogramm der Folgejahre sind unter anderen die Anschaffung eines Traktors, der Ausbau der Staatsstraße, eine Gemeinschaftsaufgabe mit dem Staatlichen Straßenbauamt und die Schaffung barrierefreier Bushaltestellen vorgesehen.
Bürgermeister Ochs informierte weiter, dass an der neuen Apotheke, die in Kürze eröffnet wird, fünf Kurzparkzonen ausgewiesen werden. Die angebaute Bäckereifiliale ist bereits in Betrieb. Das Sportheim in Weingarts macht einen weiteren Schritt hinsichtlich energetischer Sanierung. Die voraussichtliche Investition von 100 000 Euro unterstützt die Kommune nach ihren Regularien mit 10 Prozent.
Etwas Beruhigung in den von Schwerlastverkehr geplagten Gemeindeteilen, wenn auch noch lange keine Entspannung, schaffte das staatliche Bauamt mit der generellen Einrichtung von 30-km/h-Zonen für Lastkraftwagen.