Kein Neubau in Kersbach - alte Schule wird saniert
Autor: Ekkehard Roepert
Kersbach, Dienstag, 21. Januar 2014
Ab 2015 sollen die Kersbacher Grundschüler in neuen Klassenzimmern sitzen. Jedoch verwarfen am Montag die Stadträte im Planungsausschuss den Neubau der Schule im Gebiet Pointäcker.
Es war der viel zitierte "Faktor Zeit", der am Montag die Debatte um den Schulstandort Kersbach entschied. Der Planungs- und Umweltausschuss lehnte es am Ende ab, im Baugebiet Pointäcker eine neue Schule zu errichten.
Den Neubau hätten vor allem die Freien Wähler gerne gesehen. 26 Hektar Land sollen im Gebiet Pointäcker bebaut werden, gab Stadtrat Manfred Hümmer (FW) zu bedenken; 1500 neue Bürger würden sich dort ansiedeln. Für all diese jungen Familien sei der alte Standort "weit weg".
Unter dem Aspekt der "Zukunftsorientierung" sei der bisherige Schulstandort vielleicht nicht optimal, gestand Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) zu; aber unter anderem sprächen finanzielle Erwägungen (keine Zuschüsse für den Neubau) für eine Sanierung der Kersbacher Schule.
Sanierung geht schneller
Vor allem sprachen sich auch Schulleiterin Kerstin Friedrich und der Vorsitzende des Elternbeirates, Markus Schmidt, dafür aus, "den Standort zu behalten", um die Schulerneuerung so schneller umsetzen zu können. Die Enge in den Schulräumen sei ein "Brennpunkt-Thema seit vier Jahren", sagte die Schulleiterin bei der Sitzung. "Wir warten seit 1992 auf die Erneuerung", erinnerte auch Holger Lehnard (CSU).
Edith Fießer (FGL) sprach sich ebenfalls dafür aus, "die Schule im Ort zu lassen"; um den Standort Pointäcker zu erreichen, "müssten viele mit dem Auto fahren". Reinhold Otzelberger (SPD) betonte, dass beide Standorte starke Argumente für sich hätten. "Doch der bisherige Standort ist akzeptiert, es hat nie irgendwelche Beschwerden gegeben." Reinhold Otzelberger urteilte im Kampf um die Standorte in der Manier eines Punktrichters: "Knapper Punktsieg für den alten Standort."
Und die tatsächlichen Kosten?
Ludwig Preusch jedoch empfand diesen Punktsieg als zweifelhaft; denn es werde mit Zuschüssen für die Sanierung argumentiert, obwohl noch niemand die "tatsächlichen Kosten" für das eine oder andere Projekt errechnet habe.
Der von Udo Schönfelder (CSU) gefeierten "temporären Allianz der Vernunft" (bestehend aus FGL, SPD und CSU) schlossen sich am Ende alle Fraktionen an: Der Ausschuss zog den alten Standort einstimmig einem Schulneubau im Gebiet Pointäcker vor.