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Kauernhofener Kindergarten: Sanierung wird doppelt so teuer


Autor: Sonja Lengenfelder

Eggolsheim, Mittwoch, 03. Juli 2013

Die Sanierung des Kauernhofener Kindergartens wird fast doppelt so teuer wie ursprünglich kalkuliert. Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann hat allerdings schon in Sachen Zuschüsse vorgefühlt.
Die Sanierung des Kindergartens in Kauernhofen kostet deutlich mehr als kalkuliert. Foto: Lengenfelder


Der Kindergarten in Kauernhofen, der im alten Schulhaus untergebracht ist, ist bereits vor drei Jahren für 60 000 Euro teilweise saniert worden. Unter anderem wurde der Gruppenraum und der WC-Bereich erneuert.

Nun sollen noch in diesem Jahr die Vorgaben in Sachen Brandschutz sowie weitere Unterhalts- und Ausstattungsmaßnahmen umgesetzt werden. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich laut Andreas Biermann vom Planungsbüro Raum Montage aus Bammersdorf auf 181 000 Euro.

Im Haushalt der Gemeinde Eggolsheim sind allerdings gerade einmal 100 000 Euro für die Sanierung des Kindergartens festgesetzt worden. Dass die tatsächlichen Kosten ganze 81 000 Euro darüber liegen sollen, ließ einige Gemeinderäte bei einem Ortstermin erst einmal nach Luft schnappen.



Chancen auf Zuschüsse

Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) versuchte aus diesem Grund, die verschreckten Ratsmitglieder wieder etwas zu beruhigen. Das der Kostensprung nicht ohne ist, wollte dabei auch Schwarzmann erst gar nicht verleugnen. Allerdings habe sich nach einem Telefonat mit der Regierung von Oberfranken herausgestellt, dass für die Sanierung des Kindergartens Fördergelder fließen könnten.

Der Markt Eggolsheim demnach könnte mit einer Förderung von etwa 50 bis 55 Prozent rechnen. Konkret würde das einen Betrag von 90 000 Euro bis 100 000 Euro bedeuten.

Sollte es so tatsächlich kommen, könnte die Gemeinde Eggolsheim doch noch mit den im Haushalt veranschlagten 100 000 Euro auskommen. "Wir wollen die Sanierung ähnlich wie in Bammersdorf machen", sagte Schwarzmann. Das Hauptproblem sei der Turnraum im oberen Stock, der noch gar nicht saniert worden ist, sowie die damit verbundenen Fluchtwege.

Es soll ein Durchgang durch eine leerstehende Wohnung geschaffen werden, deren Räume in Zukunft öffentlichen Zwecken dienen sollen. Stauräume im Treppenhaus, etwa für Lebensmittel, müssen laut Brandschutzvorgaben verschwinden. Spezielle Brandschutz-Türen sollen eingebaut werden, die auch von Kindern im Brandfall geöffnet werden können.

Kaum finanzieller Spielraum

Damit sich kein Kind unbemerkt davonschleichen kann, erklingt beim Öffnen der Tür ein akustisches Signal. "Die Kinder in Bammersdorf haben das inzwischen verinnerlicht", versicherte Biermann.

Außerdem soll der Unterhalt des Gebäudes verbessert und bereits begonnene Maßnahmen in den Bereichen Elektronik, Böden und Decken beendet werden. Die alten Kastenfenster müssen gegen neue Holzfenster getauscht werden.

Erzieherinnen und Eltern brachten selbst einige Ausstattungswünsche vor. Dazu gehören unter anderem eine neue Küche und neue Spielgeräte für den Außenbereich. "Wir sollten es optimal machen. Dann haben wir in den nächsten Jahren unsere Ruhe", sagte Schwarzmann.

Der Spielraum für mögliche Einsparungen sind dabei aber ohnehin recht beschränkt. "Das Brandschutzkonzept muss umgesetzt werden", stellte Biermann klar.