Kathrin Heimann ist Bürgermeisterin in Effeltrich
Autor: Verena Pohl
Effeltrich, Sonntag, 30. März 2014
Kathrin Heimann hat die Stichwahl ums Effeltricher Rathaus mit hauchdünnem Vorsprung gegen Bernd Nägel gewonnen. Am Ende haben 19 Stimmen den Unterschied gemacht.
"Ich habe gehofft, dass es reicht", sagt Effeltrichs frisch gebackene Bürgermeisterin Kathrin Heimann (Die Effeltricher Liste, DEL) sichtlich erleichtert, nachdem auch die Stimmzettel der Briefwahl ausgezählt sind. Gegen die ersten Glückwünsche wehrt sie sich noch ("Noch nicht, erst wenn's offiziell feststeht!"), doch Minuten später gibt es nichts mehr zu deuten: die 39-Jährige hat die Stichwahl gewonnen - und zwar mit einem hauchdünnen Vorsprung.
Ganz normaler Sonntag
Für die spätere Wahlsiegerin hatte der Sonntag ganz entspannt begonnen. "Eigentlich war alles wie an jedem anderen Sonntag auch", erzählt die zweifache Mutter, "ich wusste ja, ich hab' alles getan, was in meiner Macht steht, und damit kann ich dann auch zufrieden sein - egal, was am Ende rauskommt." Auch der Wahlkampf sei bis zum Schluss "im Wesentlichen fair" verlaufen; nun müsse der Wähler
entscheiden.
Und das tat er auch - die Wahlbeteiligung lag in Effeltrich bei erstaunlichen 73,04 Prozent. Vor der Auszählung der Briefwahlstimmen lag Heimann mit 28 Stimmen vor ihrem Konkurrenten Bernd Nägel (CSU/ ÜWG), doch im ersten Wahlgang hatte Nägel bei den Briefwählern noch rund 100 Stimmen mehr als Heimann erringen können. Allerdings hatten sich vorab auch die Gruppierungen beider im ersten Wahlgang gescheiterten Kandidaten - Freie Wähler und SPD - für Heimann ausgesprochen.
Und tatsächlich: Zwar erlangte Nägel mehr Stimmen bei den Briefwählern, doch unterm Strich durfte Heimann trotzdem jubeln: Am Ende stand es 790 zu 771 Stimmen, 50,61 Prozent der Wähler kürten Heimann zur Bürgermeisterin. 19 Stimmen brachten die Entscheidung.
Statement Von Kathrin Heimann Bürgermeisterin Effeltrich by Infranken.de
"Ich bin jetzt einfach nur wahnsinnig erleichtert, dass wir es geschafft haben", erklärt Heimann, nachdem das Ergebnis offiziell verkündet wurde. "Ich habe aber auch sehr großen Respekt vor dieser Aufgabe und werde jetzt erst einmal mein Bestes geben, um mich einzuarbeiten. Da stehe ich ja noch ganz am Anfang." Als erstes Projekt hat sich die 39-Jährige vorgenommen, eine Bürgerversammlung einzuberufen, in der dann über die Zukunft des Grundstücks am Rathaus abgestimmt werden soll.
Als weitere wichtige Themen für die kommenden sechs Jahre hat sich Heimann auf die Fahnen geschrieben, junge Familien nach Effeltrich zu locken und die medizinische Versorgung sicher zu stellen.
"Die Ärzte, die wir hier haben, nehmen andere Gemeinden mit Kusshand", betont die Bürgermeisterin, "da ist es an der Gemeinde, ein Zeichen zu setzen, damit sie in Effeltrich bleiben und die medizinische Grundversorgung bei uns weiterhin gewährleistet ist."
Kotz gratuliert als Erster
Unter den ersten Gratulanten, die Heimann zu ihrem Sieg in der Stichwahl beglückwünschen, ist Bernhard Kotz, der im ersten Wahldurchgang für die Freien Wähler angetreten war. Auch der SPD-Kandidat Gerhard Ach-Kowalewski ließ es sich nicht nehmen, der neuen Bürgermeisterin persönlich zu gratulieren. Nur Bernd Nägel, der ja immerhin zur Wahl stand, ward den ganzen Abend über im Rathaus nicht gesehen.
Der Musikverein Effeltrich bedachte die neue Bürgermeisterin mit einem kleinen Umzug durch den Ort, Bürger ließen Heimann mit Leutpistolenschüsen und Feuerwerk hochleben.
Und dann tauchte Nägel doch noch auf, abseits der Jubelfeiern. "Natürlich will man gewinnen, wenn man sich zur Wahl stellt, aber auch Verlieren gehört nun mal zur Demokratie", gibt sich der 48-Jährige diplomatisch. "Ich werde trotzdem versuchen, im Gemeinderat meine Ziele umzusetzen."