Seit der Karfreitagsprozession im vergangenen Jahr ist der Kirchenzug in Neunkirchen weithin bekannt. Zum zweiten Mal war die Prozession ökumenisch.
Dass die Karfreitagsprozession in Neunkirchen am Brand eine besondere ist, hat sich spätestens bei der 350. Prozession im vergangenen Jahr herumgesprochen. Das war an den sehr vielen Besuchern aus anderen Gemeinden und Landkreisen deutlich zu erkennen.
Auch diese Besucher blieben nicht am Straßenrand stehen, sondern reihten sich in die Prozession ein. Das ist das erste Besondere an der Neunkirchener Karfreitagsprozession, bei der zudem noch lebensgroße Christusfiguren durch den Ort getragen werden, womit der Leidensweg des Herrn nachempfunden wird.
Kreuz mit den Marterwerkzeugen
Das Kreuz mit den Marterwerkzeugen führt die Prozession an. Die Ratschen setzen ein, als sich der Zug mit Pfarrer Joachim Cibura in Bewegung setzt. Bürger aus den verschiedenen Ortsteilen und Vereinen tragen die anderen Jesusfiguren. Jesus, der Dornengekrönte, Jesus, der verhöhnt wurde, der am Kreuz gestorben ist und der dann im Schoße seiner Mutter Maria liegt. Detailgetreu sind die Figuren geformt. Die Gesichtszüge sind von der Pein, dem Schmerz und dem Leid, das er ertragen musste, gezeichnet.
Nach der Prozession zogen die vielen Gläubigen zur Todesandacht in die St.-Michael-Kirche ein. Seit letztem Jahr ist die Karfreitagsprozession keine rein katholische Prozession mehr, sondern sie ist ökumenisch. Nicht nur evangelische Gläubige, sondern auch der evangelische Pfarrer Axel Bertholdt nahmen an der Prozession und der anschließenden Andacht teil.