Kandidat Andrej Novak aus Neunkirchen am Brand ist "sehr zufrieden"
Autor: Redaktion.
LKR Forchheim, Sonntag, 25. Mai 2014
Der Kandidat Andrej Novak aus Neunkirchen am Brand kommt mit den Grünen im Landkreis Forchheim bei der "Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments" auf 11,5 Prozent. Für den Einzug ins Parlament reicht ihm das bundesweite Ergebnis aber nicht.
Bei der "Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments" am Sonntag war mit Andrej Novak aus Neunkirchen am Brand ein Kandidat aus dem Landkreis Forchheim im Rennen. Der 36-Jährige erreichte mit seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen landkreisweit 11,53 Prozent der Stimmen. Damit sind die Grünen im Kreis drittstärkste Kraft hinter der CSU und SPD.
In Novaks Heimatgemeinde Neunkirchen am Brand schafften die Grünen 13,87 Prozent. Bundesweit wäre ein Ergebnis von über 20 Prozent notwendig gewesen, damit Novak auf Listenplatz 22 eine Chance gehabt hätte, als Abgeordneter in das Europäische Parlament einzuziehen. Daraus wurde nichts.
Wahlkampf hat "Spaß gemacht"
Andrej Novak zeigte sich am Sonntagabend bei der Wahlparty der Landkreis-Grünen im "Stadtlockal" Forchheim "sehr zufrieden" und meinte: "Wir haben uns steigern können und sind besser als in den letzten Umfragen. Im Kreis stehen wir als drittstärkste Kraft ebenso sehr gut da wie in meinem Heimatort Neunkirchen. Der Wahlkampf hat Spaß gemacht."
CSU nachdenklich
Stärkste Partei im Landkreis Forchheim wurde am Sonntag erneut die CSU: Die Christlich-Sozialen büßten gegenüber 2009 knapp drei Prozent ein und kamen auf 41,87 Prozent der Stimmen. Für die CSU brachte deren Kreisvorsitzender Benedikt Graf von Bentzel die Wahl auf den Punkt: "Die Werte für die CSU hätten besser sein können. Trotzdem bin ich froh, dass die extremen Parteien nicht noch mehr Stimmen bekommen haben. Allerdings müssen sich die etablierten Parteien doch Gedanken machen."
Acht Prozent Plus für die SPD
Das zweitbeste Ergebnis im Kreis fuhr die SPD ein: 19,95 Prozent bedeuten ein Plus von acht Prozent. Somit hatben sich die Sozialdemokraten aus den Niederungen der Europawahl 2009 (11,92 Prozent) im Landkreis Forchheim gezogen. Entsprechend zufrieden zeigte sich der Kreisvorsitzende Reiner Büttner am Sonntagabend über den Zugewinn von rund acht Prozent: "Ich freue mich über über den Stimmenzuwachs für die SPD. Unser Spitzenkandidat Schulz hat einen sehr guten Wahlkampf gemacht. Europa ist ein Garant für Frieden und deswegen gilt es auch, die Erfolgsgeschichte Europa fortzuführen."
Seiner Meinung nach würden die Ergebnisse der Europawahl auch die "momentan gute Arbeit" der SPD auch in der großen Koalition widerspiegeln. Büttner ergänzt: "Ich finde es schade, dass die AfD so ein hohes Ergebnis bekommen hat. Hier müssen sich die demokratischen Parteien Gedanken machen."
Als viertstärkste Kraft im Kreis katapultierten die Wähler die AfD nach vorne, die 7,23 Prozent aufweist. Erst dahinter folgen die Freien Wähler (FW) mit 6,25, die fast die Hälfte ihrer Anteile verloren. Ebenso knickte die FDP von 9,77 auf 2,71 Prozent ein. Damit liegen die Freien Demokraten noch hinter der Linken (2,81).
Die Wahlbeteiligung lag landkreisweit bei 44,56 Prozent. Kunreuth hatte wegen der gleichzeitigen Bürgermeisterwahl den höchsten Wert (70,28). Insgesamt 24 Parteien standen auf dem Wahlzettel. Nur die ÖDP (1,45) und die Tierschutzpartei (1,05) kamen noch über ein Prozent.
Andrej Novak hätte sich nur bei einem besseren Bundesergebnis Hoffnungen machen können, eventuell mal als Nachrücker nach Brüssel und Straßburg zu kommen. Der Diplom-Politologe war am Sonntag in Gedanken auch in der Ukraine und bei den Hochwasseropfern auf dem Balkan.
Er will sich weiterhin auf Kreis- und Ortsebene und auch auf Bundesebene als Osteuropa-Experte in seine Partei einbringen. Doch nach dem zeitraubenden Wahlkampf in Ober- und Mittelfranken hat er erstmal eine andere, familiäre Mission zu erfüllen: "Wiedergutmachung bei meiner Frau und meiner ganz kleinen Tochter."