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Junge Theater Forchheim übergibt 3004 Postkarten an OB Franz Stumpf


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Dienstag, 11. Dezember 2012

3004 Karten sandte am Montag das Junge Theater an Oberbürgermeister Franz Stumpf. Der wies überraschend auf neue Möglichkeiten der Finanzierung hin.
Die Postkartenaktion des Jungen Theaters bescherte Oberbürgermeister Franz Stumpf (Mitte) reichlich Lesestoff: Die Nikoläuse Hubert Forscht (links) und Johannes Mehlich brachten gestern 3004 Postkarten vorbei.  Foto: Barbara Herbst


Das Junge Theater (JTF) schickte am Montag gleich zwei Nikoläuse ins Forchheimer Rathaus. Über 3000 Karten hatte das Duo im Gepäck. In einem Nikolauskostüm steckte der Forchheimer Kulturpreisträger Hubert Forscht, im anderen der Zweite Vorsitzende des JTF, Johannes Mehlich.

"Von drunt vom Keller komm' ich her/ hab' 3000 Karten - bitte sehr/ 3000 Menschen ham geschrieben, / wie sehr sie das Theater lieben", wandte sich Hubert Forscht an Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO).
Mit der Postkartenaktion "Forchheim braucht sein Theater" machte das JTF erneut auf seine schwierige Situation aufmerksam. Nur noch bis März ist die Finanzierung gesichert. Um auch künftig den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, braucht das Theater mehr Geld. Eine Summe nannte Johannes Mehlich gestern nicht, aber, so der Zweite JTF-Vorsitzende: Es gehe in etwa darum, eine Halbtagsstelle zu finanzieren.


90 Veranstaltungen pro Jahr


Hubert Forscht erinnerte in seinem Nikolaus-Gedicht an die Leistungen des Theaters in den letzten 20 Jahren. 90 mal im Jahr würden Kabarett, Varietee, Comedy oder Theater auf die Bühne gebracht. "Und dass im Spielbetrieb nichts klemmt, braucht man ein gutes Management," resümierte Forscht in seinem Gedicht und schloss mit der Bitte an den Oberbürgermeister: "Drum für uns Bürger sei wie ein guter Vater / und rette unser Junges Theater."

Der "gute Vater" Stumpf nahm die Bitten der Nikoläuse "zur Kenntnis". Und wies darauf hin, dass "mehr als die Hälfte" der Postkarten von Menschen geschrieben seien, die "von außerhalb Forchheims kommen". Damit deutete Franz Stumpf an, dass auch Unterstützung von außerhalb sinnvoll wäre - etwa durch den Landkreis Forchheim. Auch der JTF-Vorsitzende Wolfram Weltzer bestätigte gestern: "Wir wollen Gespräche führen und den Landkreis fragen."


Glauber: Alle Vereine gleich behandeln


Landrat Reinhardt Glauber (FW) sagte am Montag zu diesem Thema: Eine mündliche Anfrage bei Kulturreferent Anton Eckert habe es zwar vor geraumer Zeit gegeben; aber an ihn persönlich sei noch niemand herangetreten. Über eine mögliche Unterstützung des Jungen Theaters Forchheim könnten natürlich nur die Kreisgremien entscheiden. Unabhängig von so einer Entscheidung wies Landrat Glauber auf die "Gleichbehandlung" hin. Würde der Kreis das Junge Theater finanziell unterstützen, seien wahrscheinlich auch "andere vergleichbare Anfragen" zu erwarten.

Insgesamt vermittelte der Auftritt der Nikoläuse im Dienstzimmer des Oberbürgermeisters, dass die Finanzierung des Jungen Theaters Forchheim kurz vor einer Lösung steht. "Ich bin mit dem Vorsitzenden Weltzer auf einem guten Weg, vielleicht ist gar keine Entscheidung nötig", sagte Franz Stumpf und erläuterte: Vielleicht müsse sich die Stadt nicht für eine stärkere Unterstützung des JTF entscheiden, weil möglicherweise in den nächsten drei Jahren Sponsoren für die Finanzierung aufkämen.


Diskutieren Sie mit!


Leistet das Junge Theater Forchheim (JTF) wichtigere Arbeit als Sportvereine? Wie viel Geld sollte der Stadt eine solche Einrichtung wert sein? Muss sich der Landkreis an der Finanzierung beteiligen? Diese und viele andere Fragen zur Zukunft des JTF im Besonderen und der Forchheimer Kultur im Allgemeinen können Sie, liebe Leser, zusammen mit JTF-Vorsitzenden Wolfram Weltzer und FT-Redaktionsleiter Michael Memmel am Donnerstag zwischen 16.30 und 17.30 Uhr diskutieren. Und zwar im Chat auf unserer Facebook-Seite.
Sie haben kein Facebook-Profil, aber viele Fragen zu diesem Thema? Dann schreiben Sie eine Mail mit ihren Fragen an redaktion.forchheim@infranken.de, Stichwort "Chat Junges Theater". Einen Auszug aus dem Chat werden wir auch in unserer Print-Ausgabe veröffentlichen.



Diskutieren Sie mit!

Der Vorsitzende des Jungen Theaters Forchheim (JTF), Wolfram Weltzer, und der FT-Redaktionsleiter Michael Memmel diskutieren am Donnerstag zwischen 16.30 und 17.30 Uhr über die Zukunft des JTF im Besonderen und die Forchheimer Kultur im Allgemeinen. Stellen auch Sie ihre Fragen - im Chat auf unserer Facebook-Seite.