Jugend zieht in alte Schreinerei

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In der ehemaligen Schreinerei machten sich die Stadträte ein Bild. Foto: Carmen Schwind
In der ehemaligen Schreinerei machten sich die Stadträte ein Bild.  Foto: Carmen Schwind
Bürgermeisterin Christiane Meyer (Mitte) erläutert den Stadträten vor der Schreinerei das neue Nutzungskonzept. Foto: Carmen Schwind
Bürgermeisterin Christiane Meyer (Mitte) erläutert den Stadträten vor der Schreinerei das neue Nutzungskonzept. Foto: Carmen Schwind
 

Das Ebermannstadter Gremium billigte die Nutzungspläne für das Gebäude in der Feuersteinstraße, das auch einen Veranstaltungsort beinhaltet.

Vor der Stadtratssitzung am Montag hatten sich die Räte in der ehemaligen Schreinerei an der Feuersteinstraße getroffen, denn diese soll revitalisiert werden. Hierzu stellt der Freistaat Bayern 524 000 Euro an staatlichen Mittel zur Verfügung. "Das ist für den Ausbau des Erdgeschosses, aber nicht für das Untergeschoss", erklärte die Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE).

Derzeit wird das Gebäude auf Schadstoffe untersucht und es wird eine Bestandsaufnahme für den Brandschutz durchgeführt. Die sich daraus ergebenden Maßnahmen sollen im September den Stadträten präsentiert werden, damit rechtzeitig zum November der Antrag für die Umsetzung der Maßnahmen mit Nutzungskonzept, Plänen und Kostenberechnung bei der Regierung von Oberfranken eingereicht werden kann.

Im Juli hatte bereits der Finanz-, Kultur- und Jugendausschuss über ein Nutzungs- und Raumkonzept beraten und dies
beschlossen. "Das ist ein Projekt aus ISEK, dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept. Hier sollen Jugendräume und ein Veranstaltungsort für 150 Personen entstehen", informierte die Bürgermeisterin.

Nicht in den Geldern enthalten sei der Ausbau des Kellers. "Da gibt es einige Idee. Man könnte den vielleicht zum Selbstausbau zur Verfügung stellen", meinte Christiane Meyer. Im Erdgeschoß könnten Konzerte gegeben werden, im Keller könnte es einen Probenraum geben.

Um zu erfahren, was von den Bürgern gewünscht wird, hatte es bereits Ortstermine mit Vertretern verschiedener Vereine und Einrichtungen gegeben. "Wir haben immer wieder gehört, dass ein großer Raum in der Stadt fehlt. Hier haben wir einen", sagte Meyer. Sie könne sich vorstellen, dass beispielsweise das Mütterzentrum in Zukunft hier Seminare anbieten kann oder dass hier ein Familienstützpunkt des Landkreises in Ebermannstadt entsteht. "Halt ein Ort, wo Familien zusammenkommen können", überlegte Meyer.


"Im Winter frieren wir"

Die Räte besuchten auch den danebenliegenden Kinderhort. "Der ist gut geschnitten und die Räume sind auch in Ordnung. Nur der barackenartige Anbau muss gemacht werden", informierte die Bürgermeisterin. Und Hortleiterin Anne Singer ergänzte: "Im Winter frieren wir uns die Finger ab. Ansonsten fühlen wir uns hier sehr wohl." Derzeit werden im Hort 25 Kinder betreut. Vom größten Teil der Kinder werden die Kosten vom Jugendamt übernommen, informierte Meyer. Sie ist der Meinung, dass der Betreuungsbedarf in Zukunft zunehmen wird. Auch die Kinderkrippe sei schnell mit 22 Plätzen belegt gewesen. "Da wird in Zukunft immer wieder eine Bedarfsermittlung durchgeführt. Das Thema sehen wir als Chefsache", sagte Meyer.

In der Sitzung beschlossen die Räte, das Nutzungs- und Raumkonzept des Finanz- Kultur- und Jugendausschusses als Grundlage für die Maßnahme "Revitalisierung der ehemaligen Schreinerei" im Kommunalen Investitionsprogramm heranzuziehen. Stadtrat Ludwig Brütting (FWBB) rechnete schnell nach und ließ sich bestätigen, dass für dieses Projekt etwa 120 000 Euro Kosten entstehen müssten und für die Baumaßnahme am Hort etwa 30 000 Euro, da Ebermannstadt auch hier als Region des besonderen Handlungsbedarfs mit voraussichtlich 80 Prozent gefördert wird. Deshalb forderte Brütting: "Das wären insgesamt etwa 150 000 Euro. Das ist einmalig, da muss man zustimmen." Das taten die Räte dann auch.