Jugend von "Mürschberch" bringt sich ein
Autor: Peter Groscurth
Niedermirsberg, Donnerstag, 23. Oktober 2014
Feuerwehr, Blaskapelle und der Josefsverein kennen keine Nachwuchs-Sorgen. Lediglich die Krieger- und Soldatenkameradschaft kämpft um neue Mitglieder. Clubfreunde und Bayern-Fans zeigen sich versöhnlich.
Die eigene Heimat neu erleben. Ein Motto, das die Menschen anzieht. Über 80 Gäste strömten zum bunten Abend des Fränkischen Tags "Der FT bei uns in Niedermirsberg" ins Feuerwehrhaus. Hier präsentierten sich die Vereine, die Macher und Originale des 600-Seelen-Ortes, der zu Ebermannstadt gehört. Redaktionsleiter Michael Memmel begrüßte alle Gäste: "Diese Veranstaltung ist mittlerweile eine schöne Tradition unserer Zeitung. Damit wollen wir allen Bürgern auch neue Facetten ihrer Heimat zeigen und neugierig machen. Uns liegen die Menschen in der Region am Herzen und wir möchten ihnen wertvolle Hintergrundinformationen bieten."
Ein Anliegen, das der Moderator des Abends, FT-Redakteur Josef Hofbauer, rasch in die Tat umsetzte. Andere Gemeinden leiden unter dem Schwund der Jugend, ihre Vereine haben keinen Nachwuchs mehr, die Gemeinschaft löst sich nach und nach auf. Nicht so in "Mürschberch". Dort bringen sich Jungen und Mädchen ein. Wie etwa bei den Jungen Mühlbachtalern - einer Musikgruppe, die es seit einem Jahr gibt. Gekonnt spielten sie auf und hatten Spaß vor solch großer Kulisse zu unterhalten.
Rudi Männlein, Vorsitzender der Blaskapelle, ist froh: "Ich hoffe, dass viele von ihnen bei uns später einmal mitspielen werden. Es ist doch schön, wenn die Menschen zusammenkommen und gemeinsam Musik machen. Uns gibt es seit 1967 und wir hoffen, dass es noch lange so weitergeht." Gefragt sind die Künste der Blaskapelle, muss sie doch mehr als 50 Auftritte pro Jahr meistern.
Nachwuchssorgen sind auch beim Josefsverein ein Fremdwort. "1895 wurde der gegründet und kümmert sich um das Gedenken an den Heiligen Josef, den Schutzpatron der Jugend und Familie", erklärte dessen Vorsitzender, der Wirt Oliver Stöhr. "Wir haben großen Zulauf", freute er sich. Nicht nur an Festtagen kommen die Mitglieder des Josefsvereins zusammen - Geselligkeit wird groß geschrieben. Wohl einer der Gründe, weshalb viele junge Menschen die Tradition des Vereins schätzen.
Und was ist in Niedermirsberg los, wenn es mal brennen sollte? Die Bürger können sich dann darauf verlassen, dass die Feuerwehr rasch ausrückt. 46 aktive Mitglieder hat die Wehr von Kommandant André Stenglein, dazu kommen noch 32 Jugendliche und Kinder. "Unser Vorteil ist, dass wir ein kleines Dorf sind, in dem es eine gute Kameradschaft gibt", lobte Stenglein.
Das ganze Geld ausgegeben
Ein wenig anders sieht es beim Krieger- und Militärverein aus. Herbert Donius beklagte auf dem Heimatabend, dass es immer schwerer werde, neue Mitglieder zu finden: "Seit wir uns vergangenes Jahr eine neue Fahne angeschafft haben, ist unser Geld leider aufgebraucht." Äußerst versöhnlich saßen sich aber die Club-Freunde und die Bayern-Fans gegenüber, auch wenn die Leistungen des 1. FC Nürnberg derzeit zu wünschen übrig lassen.
Es gibt aber auch junge, trendige Vereinigungen im Ort. So wie etwa die Zündapp-Freunde. Dominik Bernat ist einer von ihnen: "Wir basteln eben gerne und sind noch lieber auf den Mopeds unterwegs." So viel Gemeinschaft und Liebe zur Heimat hat selbst Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) verblüfft: "Die Vielfalt hier ist toll. Das beweist: Niedermirsberg ist bunt. Ich bin fasziniert, wie es hier die Menschen schaffen, die Jugendlichen zu motivieren. Die Dorfgemeinschaft lebt!" Die wohl beste