Druckartikel: Jetzt trägt "Sandra I." die Krone

Jetzt trägt "Sandra I." die Krone


Autor: Josef Hofbauer

Lützelsdorf, Donnerstag, 23. Juni 2016

Sandra Grau repräsentiert in den nächsten zwei Jahren das größte zusammenhängende Süßkirschen-Anbaugebiet Europas als neue Kirschenkönigin.
In der Kirschenplantage der Eltern in Lützeldorf fühlt sich Sandra wohl.  Foto: Josef Hofbauer


Für die Verwaltungsfachangestellte Sandra Grau (24) ist ein Traum wahr geworden. Schon als Kind fand sie Prinzessinnen wie Schneewittchen, Dornröschen oder Lilifee einfach grandios. Und mit acht, neun Jahren, als sie die Kirschenkönigin der Fränkischen Schweiz sah, träumte sie davon, selbst einmal diesen Thron zu besteigen. "Ich bin überglücklich, dass ich in den nächsten zwei Jahren dieses Amt ausfüllen darf", erklärt Kirschenkönigin Sandra I.
In der "Testarossa Bar" der Sparkasse Forchheim gab die Weilersbacherin Marina Fink, die drei Jahre lang als Kirschen-Botschafterin unterwegs gewesen war, ihr Krönchen weiter an Sandra I.

Bei insgesamt 50 Auftritten, darunter bei der Consumenta in Nürnberg, der Grünen Woche in Berlin oder im Bayerischen Landtag hatte Marina mit großem Engagement Europa größtes zusammenhängendes Süßkirschen-Anbaugebiet mit 200 000 Kirschbäumen repräsentiert.
Als im Frühjahr die Neubesetzung des Thrones der Kirschenkönigin ausgeschrieben wurde, bewarben sich sechs junge Damen für dieses Amt. "So viele wie seit langem nicht mehr", freute sich Landrat Hermann Ulm. Dies zeige, dass sich die jungen Leute mit dem ländlichen Raum und der Entwicklung identifizierten, so Ulm. Mit Sandra Grau habe die Jury, bestehend aus Vertretern des Obstbaus, der Wirtschaftsförderung, der Obstgenossenschaften und dem Bereich Tourismus eine hervorragende Repräsentantin für dieses Ehrenamt gefunden, unterstrich der Landrat.


Mit Charm und Wissen

Sandra Grau überzeugte nicht nur mit ihrem natürlichen Charme, sondern glänzte auch mit Fachwissen über die Kirschen und die Fränkische Schweiz. Kein Wunder, denn ihre Eltern bewirtschaften in Lützelsdorf (Gemeinde Pretzfeld) einen Hof mit drei Hektar Obstbäumen, darunter rund tausend Kirschbäume. So beherrscht Sandra I. nicht nur das kleine Einmaleins des Kirschenanbaus, sie absolviert auch eine zweite Ausbildung als Landwirt. Die Pflanzenschutzprüfung hat sie bereits abgelegt, ebenso einen Motorsägen-Lehrgang. Und das Traktorfahren gehört auf dem elterlichen Hof sowieso dazu.


Möchte Landleben nicht missen

"Ich möchte dieses Leben auf dem Lande und vor allem die Kirschbäume nicht missen", bekennt Sandra I. Wenn es ihre Zeit zulässt, hilft sie auf dem elterlichen Hof mit. Vor allem bei der Kirschenernte.
Darüber hinaus ist Sandra in der Lützelsdorfer Feuerwehr und im Schützenverein. Da gibt es durchaus einen Bezug zu meinem Beruf, denn ich arbeite in der Abteilung "Öffentliche Sicherheit" und bin da zuständig für den Bereich Waffenrecht", erzählt Sandra. Sie engagiert sich auch in der Kirche und bereitet zusammen mit ihrer Schwester Kindergottesdienste vor.
Ihren Prinzen hat die Kirschenkönigin bereits gefunden. Er hat sie ermuntert, sich dem Wettbewerb zu stellen. Auch bei den Auftritten werde er, wo immer möglich, an ihrer Seite stehen.
Ganz besonders freut sich Sandra auf ihren ersten Auftritt am 14. Juli. Das ist das Kirschenfest in Pretzfeld, ein Heimspiel. In fränkischer Tracht wird sie dann erstmals offiziell für die süßen roten Früchte werben. Bei der "Kirschenmeile" in Igensdorf am kommenden Sonntag wird Marina I. zum vorläufig letzten mal den Kirschenlandkreis offiziell vertreten. Aber wenn Sandra einen Termin mal nicht wahrnehmen kann, hat Marina versprochen einzuspringen.
Für ihr Engagement bedankte sich Landrat Hermann Ulm (CSU) mit einem Reisegutschein für zwei Personen. Ihre Stellvertreterin Elisa Hänfling hatte zehn Termine als Kirschenkönigin. Elisa I. erhielt als Dankeschön einen Restaurant-Gutschein für zwei Personen überreicht.