Druckartikel: Jeder Baum auf dem Annafest-Gelände wird kontrolliert

Jeder Baum auf dem Annafest-Gelände wird kontrolliert


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Dienstag, 25. April 2017

Die Stadt Forchheim lässt alle Bäume im Radius von 25 Metern um das Annafest-Gelände auf ihre Standfestigkeit hin untersuchen.
Das Annafest-Gelände wurde vermessen. Auf dem Plan zeigt Walter Mirschberger (l.) OB Uwe Kirschstein, wo Pflöcke gesetzt wurden. Foto: Josef Hofbauer


Die Sicherheit der Annafest-Besucher liegt den Verantwortlichen der Stadt Forchheim am Herzen. Dies bekräftigten Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), der Leiter des Ordnungsamtes, Klaus Backer, und Walter Mirschberger, Chef des Bau- und Grünbetriebes, bei einem Ortstermin im Kellerwald. Die erhöhte Sicherheitspflicht für die Besucher des Kellerwaldes lässt sich die Stadt heuer zusätzlich 65 000 Euro kosten.

"Im Prinzip hat Stadtförster Stefan Distler bereits alles getan, um die Sicherheit der Annafest-Besucher zu gewährleisten", erklärt Walter Mischberger. Mit Hubsteigern wurden die Äste der großen Bäume kontrolliert und die Stämme auf Anzeichen von Pilzen und Fäulnis untersucht.


Großflächiger Check

"Dennoch schien es uns notwendig", sagt Mirschberger, "nach 2005 zum zweiten Mal einen Sachverständigen zu beauftragen, der den Baumbestand des Festgeländes großflächig untersucht." Das Ziel: Jeder einzelne Baum soll kontrolliert, mit einer Plakette versehen und und kartiert werden. In einer Beschreibung wird das Ergebnis der Untersuchung festgehalten.

Der Oberbürgermeister findet es besonders wichtig, dass die Mitarbeiter der Stadtförsterei in den nächsten Jahren auf diese Daten zurückgreifen können. Das mache den Sicherheitscheck noch effizienter.
"Damit haben wir stets einen Überblick über den Zustand der Bäume auf dem Festgelände", erklärt Klaus Backer. Etwa 400 Bäume, schätzt Walter Mirschberger, werden in den nächsten Wochen auf mögliche Schäden, die die Bruch- oder Standsicherheit des Baumes beeinträchtigen können, kontrolliert. Dabei werden Schadsymptome am Baum und Baumumfeld gesucht, die auf eine Beeinträchtigung der Stand- und Bruchsicherheit hindeuten.


Gelände exakt vermessen

Untersucht wird das komplette Festgelände, das mit Hilfe eines Globalen Positionsbestimmungssystems (GPS) vermessen wurde. Dazu kommt ein 25 bis 30 Meter breiter Streifen rund um das Festgelände, der von den Mitarbeitern der Stadtförsterei mit rot markierten Pfosten abgesteckt wurde. Diese Pfosten werden in den nächsten Tagen mit Flatterband verbunden, um den Prüfern die Orientierung zu erleichtern.

Ebenfalls in die Untersuchung einbezogen werden zwei Bereiche, die streng genommen nicht zum Festgelände gehören, die von Festbesuchern aber als Abkürzungen genommen werden. Dazu gehört das Waldstück zwischen der Unteren Kellerstraße und den beiden Auffahrten "Auf den Kellern" und das Areal zwischen Schindler-Keller und Glocken-Keller.


Ergebnisse im Herbst

Bis zum Beginn des Annafestes (21. Juli) sollen die Untersuchungen abgeschlossen sein. Mit den Ergebnissen sei aber erst im Herbst zu rechnen. Sie sollen den Stadtratsgremien präsentiert werden. Klaus Backer kündigte an, dass heuer eine Sicherheitsfirma das Annafest genau unter die Lupe nehmen werde.

Der Leiter der Unternehmens, der Sicherheitskonzepte für Open-Air-Veranstaltungen aller Art erarbeite, habe sich aber bereits im Vorfeld begeistert gezeigt von dem, was in Forchheim in puncto Sicherheit geleistet werde. Für die Erarbeitung dieses Konzeptes seien 10 000 Euro in den städtischen Haushalt eingeplant. Für die Umsetzung des Konzeptes sind 45 000 Euro vorgesehen.