Irina Firouzi veredelt die Musik der Neuen Philharmonie
Autor: Elisabeth Görner
Forchheim, Dienstag, 25. April 2017
Das Jahreskonzert der Neuen Philharmonie Forchheim entwickelte sich auch dank einer jungen Sopranistin zu einer bewegenden Angelegenheit.
Mit dem Barockkomponisten G.F. Händel und mit der durch ihn sozusagen bekannten Trauer begann das Jahreskonzert 2017 der Neuen Philharmonie Forchheim. Die junge Sopranistin Irina Firouzi brachte das tatsächlich so komponierte "Schluchzen" besonders der ersten Töne der Arie für Sopran und Orchester "Lascia ch´io pianga" ("Lass mich weinen") aus der Oper "Rinaldo" auf berührende Weise zum Ausdruck.
Aber gleich ihr nächster Auftritt führte in die pure, in diesem Fall eindeutig fröhlich stimmende Klassik mit Mozarts Motette "Exsultate, jubilate" ("Frohlocket, jubilieret"). Das berühmte abschließende "Alleluja" zeigte erneut das große Talent der aus München angereisten Sängerin, die - trotz ihrer zierlichen Gestalt - ihre ungeheuer starke, raumfüllende, dabei aber absolut ungekünstelte, warme Stimme zum Tragen brachte.
Tosender Applaus und "Bravo"- Rufe zeigten schon hier die Begeisterung des Publikums. Das Konzert für Oboe und Orchester von Joseph Haydn und dessen Sinfonie Nr. 85 in B-Dur vervollständigten das klassische Programm, das manchen Wiedererkennungswert bot, aber dennoch nicht zu viel Bekanntes.
Anspruchsvolles Instrument
Gottfried Sirotek, Solo-Oboist der Bayerischen Staatsoper München, glänzte im Haydn- Konzert für Oboe genauso mit weichen und fließenden wie mit klar oder sogar fast scharf angespielten Tönen seines schon atemtechnisch anspruchsvollen Instrumentes.Wer bei einem Thema glaubte, eine Ähnlichkeit mit dem Volkslied "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" zu erkennen, lag keineswegs falsch, auch wenn die folgenden Variationen diesen Eindruck eher wieder verwischten. Auch in der Haydn-Sinfonie war die Oboe immer wieder besonders heraushörbar - neben der Flöte und dem Fagott. Insgesamt aber fiel auf, wie hervorragend das Zusammenspiel der unterschiedlichen Instrumentengruppen war, genauso wie das des ganzen Orchesters mit den Solisten.
Gute Vorarbeit
Mit dazu beigetragen hat sicher die aufmerksame Vorarbeit des Nürnberger Konzertmeisters Reto Kuppel, den die Forchheimer in den vergangenen zwei Jahren schon als Geigensolisten kennenlernen konnten.Peter Kammler, dem Begründer und Dirigenten der Neuen Philharmonie Forchheim, kann man nur viel Kraft und Unterstützung wünschen für noch manche weiteren Jahreskonzerte, die das Kulturleben der Stadt auf so anspruchsvolle Weise bereichern.