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Inline-Skater und schnelle Äthiopier beim Fränkische Schweiz-Marathon


Autor: Carmen Schwind

Ebermannstadt, Sonntag, 06. Sept. 2015

Der 78-jährige Skater Manfred Weiler war am Sonntag der älteste und der zwölfjährige Alwin Purbojo der jüngste Starter in Ebermannstadt. Die Freude am Sport verbindet die beiden.
Noch ein Pläuschen vor dem Start: Manfred Weiler (orangenes Trikot) unterhält sich mit einem Skater-Kollegen.  Fotos: Carmen Schwind


Es war frisch am Sonntag, so dass es sich der eine oder andere lieber daheim gemütlich machte. Anders Manfred Weiler: Er ist Jahrgang 1937 und war am Sonntag mit den Fitness-Skatern beim Fränkische-Schweiz-Marathon in Ebermannstadt unterwegs. "Ja, ich weiß, dass ich der älteste Teilnehmer bin, aber das macht mir nichts aus, ich stehe zu meinem Alter", erzählte Weiler.

Er habe schon immer Bewegung gebraucht und Sport gemacht. "Früher war ich im Formenbau tätig, da war das ein guter Ausgleich zur Arbeit", erklärte der Sportler. Dann kamen Arthrose-Probleme, und Manfred Weiler konnte ein Jahr lang keinen Sport mehr machen - eine harte Zeit für ihn. Ein Bekannter empfahl ihm das Inline-Skaten. "Damit habe ich dann mit 57 Jahren angefangen. Und Sie werden lachen, nach einem halben Jahr waren meine Probleme weg", freute sich der Sportler.


Vormittags Sport, nachmittags Haushalt

Mittlerweile geht er regelmäßig ins Fitness-Studio, fährt Rad und ist im Tischtennis-Verein aktiv. "Familie und Freunde halten mich für verrückt", lachte Manfred Weiler, der mit seiner Frau in Nürnberg lebt. "Meinen Sport betreibe ich vormittags, denn nachmittags kümmere ich mich um Frau und Haushalt", erzählte Weiler.

Er hoffe, auch mit 80 Jahren noch beim Fränkische Schweiz Marathon mitmachen zu können, das wäre dann auch sein zehntes Mal. "Und da kostet es keine Gebühr", sagte Weiler und lachte verschmitzt. Auf die neue Strecke war er gespannt: "Bis zur Sachsenmühle kenne ich die ja schon, den Rest werde ich hoffentlich auch schaffen." Und schon wurde der Start der Inlineskater aufgerufen und er flitzte los.


Zwölf Jahre, zehn Kilometer

Die Zuschauer feuerten die Skater genauso wie die Läufer kräftig an. Das gefiel auch dem jüngsten Teilnehmer an der Großveranstaltung in der Fränkischen Schweiz: Alwin Purbojo. Er zählt zwölf Jahre und hatte für den Zehn-Kilometer-Lauf gemeldet. Gemeinsam mit den Eltern und dem kleinen Bruder war er aus Erlangen gekommen, um in Ebermannstadt zu starten.

"Angefangen habe ich mit dem Laufen so etwa mit fünf Jahren", erzählte Alwin, dessen Wurzeln in Indonesien sind. "Gelegentlich trainiere ich mit Papa, aber bei den offiziellen Läufen bin ich alleine unterwegs", berichtete der junge Läufer. Ihm mache das Laufen Spaß. Zudem helfe es beim Sportunterricht in der Schule, und es fördere die Konzentration beim Lernen.

Beim Schultriathlon habe er erst kürzlich den ersten Platz gemacht. "Ich mag schwimmen, aber auch Radfahren. Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule", erzählte Alwin Purbojo. Unter den vielen älteren und größeren Zehn-Kilometer-Läufern wirkte er schon etwas verloren mit seiner gelben Mütze. Doch er meisterte die Strecke bravourös in unter einer Stunde.


"Das Bier muss jetzt sein"

Ganz locker lief Alwin Purbojo nach dem Rennen zur Medaillenübergabe. "Ja, das war schon gut, aber sonst bin ich schneller", sagte er noch und ging weiter zum Wasser und zu den Snacks. Kurze Zeit später rollte auch Manfred Weiler ins Ziel. Auch er bekam eine Medaille verliehen, doch wichtiger war ihm, den Flüssigkeitsverlust im Körper wieder schnell auszugleichen: "Das Bier muss jetzt sein."

Weiler war begeistert, denn er hatte sich an eine gute Gruppe hängen können. "Die Strecke ist super und war trocken und sauber. Ich kann jedem nur empfehlen, hier mitzumachen", schwärmte der Skater. Von der Landschaft habe er nicht ganz so viel mitbekommen, aber die kenne er ja von früheren Besuchen.