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Initiative "Blühendes Weißenohe" gestartet


Autor: Petra Malbrich

Weißenohe, Freitag, 12. April 2019

Die Gemeinde Weißenohe wird ihre kommunalen Flächen in Insektenparadiese umwandeln. Auch ein Konzept für Nahwärmeversorgung wurde dem Gremium vorgestellt.
Bei der Neugestaltung des Weißenoher "Plärrers" wird derzeit gebaggert und gegraben. Auch hier soll Platz für Bienen und Insekten "reserviert" werden, um die Artenvielfalt zu fördern. Foto: Petra Malbrich


Initiative "Blühendes Weißenohe" heißt es nun im Landkreis Forchheim. Fast. Aber die Grundlagen dafür sind bereits geschaffen worden. Die Initiative "Blühendes Igensdorf" ist Vorbild dafür, und die beiden Vorsitzenden Andreas Michalka und Jörg Sieben waren auch in der Weißenoher Sitzung, um den Räten ihr Projekt vorzustellen.

Nicht nur kommunale Flächen werden in Paradiese für die Artenvielfalt verwandelt, indem die Ehrenamtlichen mulchen, die Flächen vorbereiten und entsprechend ansäen. Auch Privatpersonen erhalten Tipps und Unterstützung, wenn sie für die Artenvielfalt Gartenflächen umwandeln.

Potenzial soll genutzt werden

Dass die Gemeinde Weißenohe flächenmäßig viel Potenzial bietet, ist bekannt. "Wir haben viele Randstreifen und auch zwei Wiesen im Gemeindebesitz, die wir einbringen werden", sagte Bürgermeister Rudolf Braun (WGA).

An der alten Schule werden gerade die Sinterstufen in Miniatur nachgebaut, und viel Grünfläche wird dort entstehen. Auch das wird für die Artenvielfalt genutzt.

Gerade wird bei der Neugestaltung des Weißenoher "Plärrers" gebaggert und gegraben, und hier wird ebenso Platz für Bienen und Insekten reserviert. Und dann gibt es neben den vielen Randstreifen, die der Sicherheit wegen nur noch am Straßenrand kurz gehalten werden, noch zwei Wiesen in Richtung Sinterstufen. Eine davon war schon im vergangenen Jahr nicht gemäht worden. Blühwiesen werden dort entstehen.

Den Gemeinderäten musste das Projekt nicht schmackhaft gemacht werden. Der Tenor war einstimmig dafür.

Auch die Bürger sind gefragt

Noch werden es die Bauhofmitarbeiter sein, die sich um die Umsetzung der Ziele zum Schutz der Artenvielfalt kümmern werden. Doch auch der HTV soll mit ins Boot. Denn auch in Weißenohe werden Infotafeln über das Wachsende und Blühende informieren.

Beteiligen und anschließen dürfen sich selbstverständlich alle Weißenoher Bürger. Ehrenamtliche sind gesucht, um eine ganze Initiative "Blühendes Weißenohe" daraus werden zu lassen.

Nahwärmeversorgung in ganz Weißenohe?

Schon beim Architektenwettbewerb zur Realisierung der Chorakademie, beim Umbau des alten Benediktinerklosters, war die Wärmeversorgung durch Nahwärme ein Thema. Auch in der Nachbargemeinde Gräfenberg wird das gerade durch Planungen auf dem Marktplatz umgesetzt, so dass die Nahwärme ein Thema beim vergangenen Treffen aller Beteiligten der "Energieregion südliche Fränkische Schweiz" war und nun mit dem Weißenoher Gemeinderat diskutiert wurde.

Umsetzung in zwei Stufen

Die Nahwärmeversorgung ist Teil des Energiekonzepts des Vereins, dem auch die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft angehören. Die Nahwärmeversorgung soll in zwei Stufen umgesetzt werden: Zunächst ist angedacht, die kommunalen und kirchlichen Liegenschaften sowie die Brauerei anzuschließen. Dann kann das Netz mit privaten Anschlussinteressenten erweitert werden. Das würde demzufolge das alte Schulhaus mit der Lillachtalhalle, das neue Pfarrheim, die Kita, das Pfarrhaus, das Chorzentrum inklusive Neubau und die Brauerei mit Wohngebäuden betreffen.

Wo kommt das Kraftwerk hin?

Was die kommunalen Gebäude in den vergangenen Jahren an Wärme verbraucht haben, wurde ermittelt. Auch das katholische Pfarramt hat den Energieverbrauch mitgeteilt. Dennoch soll vor der Realisierung eine genaue Berechnung stattfinden. Als Standort für das Blockheizkraftwerk böte sich der alte Bauhof in der Weiherstraße an. Dieses Gebäude ist jedoch baufällig, ein Neubau einer Heizzentrale mit überdachten Lagerflächen wäre notwendig. Containerlösungen wären eine Alternative.

Der geplante Trassenverlauf

Angedacht ist eine Trasse vom Bauhof ausgehend in nördliche Richtung, entlang des Klosters und vorbei am Pfarramt bis zur Dorfhauser Straße. Dort teilt sich der Strang in zwei Stränge: Einer verläuft weiter bis zum neuen Pfarrhaus, der zweite geht entlang der Dorfhauser Straße und der Hauptstraße bis zur Gaststätte der Brauerei.

Vor der Umsetzung müsse noch einiges geklärt werden, hieß es. Den Gemeinderäten gefiel diese erste Vorstellung des künftigen Nahwärmenetzes in Weißenohe schon mal.