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Infiana wird verkauft: Britischer Finanzinvestor bekommt Zuschlag


Autor: Johannes Höllein

Forchheim, Montag, 08. Juli 2019

Der britische Finanzinvestor Pamplona Capital Management übernimmt die Anteile der Deutschen Beteiligungs-AG und damit mehr als 90 Prozent von Infiana.
Foto: Ronald Heck


Vor vier Wochen, als der Fränkische Tag zuletzt bei der Infiana Group GmbH wegen eines sich anbahnenden Verkaufs nachfragte, mauerten die Verantwortlichen noch, wollten sich nicht konkret zu möglichen Übernahme-Verhandlungen äußern. Trotzdem war klar: Wo Rauch ist, ist auch Feuer - und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis die Forchheimer Folienfabrik sowie die Niederlassung in den USA einen neuen Besitzer bekommen.

Der ist jetzt gefunden. Wie die börsennotierte Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG), die im Dezember 2014 exakt 23,7 Millionen Euro Eigenkapital in Infiana investierte und sich mit 92,7 Prozent am Unternehmen beteiligte, mitteilt, veräußert sie ihre Anteile an Pamplona Capital Management, einen Finanzinvestor mit Sitz in Großbritannien. Auch die Anteile des von der DBAG beratenen DBAG Fund VI und des Infiana-Managements werden veräußert. Entsprechende Verträge wurden in der vergangenen Woche unterzeichnet. Vorausgesetzt, die Kartellbehörden stimmen zu, soll die Transaktion innerhalb der kommenden drei Monate abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Flexibel und vielfältig

Infiana entwickelt und produziert Spezialfolien für den Konsumgütermarkt und industrielle Anwendungen. Diese werden für anspruchsvolle Verpackungen und als Komponente für Hygieneprodukte, als Trenn- und Oberflächenfolien für Anwendungen in der Bauindustrie und als Trennfolie bei technischen Klebebändern und Spezialetiketten genutzt. Als attraktive Wachstumsfelder hat das Unternehmen unter anderem Spezialfolien für pharmazeutische Anwendungen sowie für die Herstellung von Verbundwerkstoffen identifiziert. Vielzahl und Breite der Endanwendungsfelder sorgen für eine große Diversifikation. Die hohe Flexibilität in der Produktion ermöglicht eine Vielfalt an Produkten. Dabei profitiert das Unternehmen immer wieder von seiner intensiven Innovationstätigkeit, für die es mehrfach ausgezeichnet wurde. Infiana produziert an zwei Standorten in Deutschland und in den USA. Keimzelle des 165 Jahre alten Unternehmens mit aktuell 800 Mitarbeitern ist der deutsche Stammsitz in Forchheim. 2018 hat Infiana 227 Millionen Euro umgesetzt.