In Kersbach kommt der Straßenkehrer, wann er will
Autor: Gerhard Hoch
Kersbach, Mittwoch, 25. Sept. 2013
Im Stadtteil Kersbach hört sich Forchheims OB Franz Stumpf die Sorgen, Nöte und Vorschläge der Menschen an. Verwirrung stiftet ein Straßenschild.
Ein voll besetztes Sportheim konnte Forchheims Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU) zur turnusgemäßen Bürgerversammlung in Kersbach begrüßen. Auffallend war, dass sehr viele Stadträte, die nicht in Kersbach wohnen, ins Sportheim gekommen waren.
Stumpf brachte den Zuhörern zunächst die statistischen Kerndaten der Stadt näher: Einwohnerzahlen, Investitionen, Zahl der Mitarbeiter in den städtischen Betrieben, Geburten und Hochzeiten bis hin zu den im Stadtgebiet gepflanzten Bäumen.
Besonders betonte Stumpf allerdings die seiner Ansicht nach "sehr gute Wirtschaftsförderung in Forchheim und die Ansiedlung von Betrieben und Instituten".
Die sehr umtriebige Bürgerinitiative "Lebenswertes Forchheim" hatte wie schon in den vergangenen Jahren im Vorfeld einen Fragenkatalog vorgelegt. Immer wieder wird von der Bürgerinitiative angemerkt, dass am Kersbacher Kreuz Gemeinden wie Gosberg oder Neunkirchen auf den Schilderbrücken zu finden sind - nicht jedoch der Stadtteil Kersbach. Stumpf gab hierzu die Auskunft, dass nur drei Orte auf einer Schilderbrücke stehen dürfen.
Er stützte sich dabei auf eine Auskunft der Straßenbehörde in Bamberg. Er, Stumpf, möchte sich aber dafür starkmachen, dass andere Beschilderungen möglich sein können.
Positiver Bescheid für die Schule
Das Thema Schule Kersbach ist ebenfalls seit langem immer wieder ein heißes Gesprächsthema. Laut Stumpf ist vor wenigen Wochen der positive Bescheid der bayerischen Staatsregierung eingetroffen. Demnach werden nun vier Klassenräume und Räume für die Mittagsbetreuung genehmigt.
Die Stadt möchte sogar noch zusätzliche Räume bauen, um nicht in den nächsten Jahren wieder vor einem Raumproblem zu stehen. Als Standort wünscht sich Stumpf eine zentrale Stelle. Die Planungen sollen 2014 abgeschlossen sein.
3,5 Millionen Euro wird der Hochwasserschutz für Kersbach kosten. Davon fließen zwei Millionen als Förderung. Nachdem eine Lösung gemeinsam mit den Nachbargemeinden nicht zustande gekommen ist, wird nun die Stadt Forchheim alleine ihren Hochwasserschutz realisieren.
Die Gespräche bezüglich der Grundstücke sind laut Stumpf abgeschlossen, sodass man nun in die endgültige Planung und Realisierung gehen könne. Das geplante Baugebiet Stampfäcker wird kommen, und so wird man im nächsten Jahr in die Planung gehen und frühestens ab 2015 mit einer Umsetzung in kleinen Schritten beginnen. Die Oberflächenentwässerung sei in diesem Zusammenhang nicht einfach.
Auch die Suche nach einem Nahversorger stand im Kersbacher Sportheim auf der Agenda. Schon zuvor war das zu versteigernde Gebäude der ehemaligen Gaststätte "Zur Linde" ins Gespräch gebracht worden. Bislang hatte die Stadt mit einigen Lebensmittelketten Kontakt aufgenommen. Aber diese bevorzugen offenbar größere Flächen und halten auch die Parkplatzsituation an dieser Stelle für nicht befriedigend.
Das Thema "Bahnhof Kersbach mit Pendlerparkplatz" bearbeitet die Bürgerinitiative "Lebenswertes Forchheim" ebenfalls intensiv.
Ebenso wie der Oberbürgermeister will die Bürgerinitiative, dass vom Pendlerparkplatz östlich ein Zugang entsteht und dann der Bahnsteig barrierefrei begangen werden kann. Stumpf teilte dabei mit, dass man in dieser Angelegenheit allerdings mit der Bahn verhandeln müsse. Die Entscheidung liege am Ende allein bei der Bahn.
Droht von den Bäumen Gefahr?
In den vergangenen Monaten kommt es in Kersbach immer wieder zu Verwirrungen über die Straßenreinigung. Das rührt vor allem daher, dass laut den Straßenschildern die Reinigung immer montags ansteht. Der Kehrbetrieb hält sich in der Praxis daran aber nicht.
Ein Anwohner aus dem Tannenweg berichtete, dass er zwar die Straßenreinigung bezahlen müsse - und das, obwohl keiner bei ihm kehre. Vor allem sei problematisch, dass trotz eingeschränkten Halteverbots dort dauernd Fahrzeuge parkten. Das könnte für die Feuerwehr oder den Rettungsdienst zum Problem werden.
Ebenfalls auf Unverständnis stößt in der Waldstraße die Baumschutzverordnung, die nach Ansicht einiger Kersbacher schädliche Folgen haben kann. Denn im Grunde müssten in diesem Bereich etliche Bäume gefällt werden. Stumpf versprach, sich um diese Angelegenheit zu kümmern.
Unterm Strich präsentierte sich Kersbach allerdings als ein relativ zufriedener Stadtteil. Die Menschen dort wollen dessen dörflichen Charakter erhalten. Dieses Anliegen ist bei der Versammlung deutlich geworden.