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In Hetzles geht's tierisch zu: Rehe an der Haustür


Autor: Karl-Heinz Frank

Hetzles, Freitag, 09. November 2012

Mit einem außergewöhnlichen Fall von "tierischer Zuneigung" musste sich der Gemeinderat von Hetzles befassen. Rehe und Hasen fühlen sie sich auf einem unbebauten Grundstück im Neubaugebiet so richtig wohl. Sie klopfen fast schon an Haustüren. Sollen Jäger wie Sheriffs patroullieren?
Foto: mgo/Archiv


Schon seit geraumer Zeit wechseln immer wieder Rehe und Hasen von den Wiesen und Wäldern auf der Seite des Hetzleser Berges in das Neubaugebiet um die Pfarrer-Fußeder-Straße, Mühläcker- und Schwarzbauernstraße und die Straße Im Letten. Dort fühlen sie sich auf einem unbebauten Grundstück so richtig wohl. Die Tiere kommen auch schon einmal bis an die Haustüren. Das wäre an sich noch gar nicht so schlimm, wenn da nicht auch die Gefährdung der und durch die Autofahrer auf den Ortsstraßen wäre.
Nachdem sich deshalb einige Anlieger bei den Jagdpächtern und Jägern beschwert hatten, hatten diese sich beim Landratsamt in Forchheim nach einer möglichen Erlaubnis für eine befristete Bejagung - also für einen Abschuss des Wildes - auch innerhalb des Ortes erkundigt.
Jetzt wurde der Gemeinderat zu dieser Problematik gehört.

Franz Braun (BHH) beschrieb das Wild als "besonders beständig bei der Wahl des immer gleichen Wechsels". Auch mit anderen Mitteln seien die Tiere wohl nicht dazu zu bewegen, nicht mehr in die Wohnbebauung zu wechseln, es sei denn, man zäune diese ein.
Die Mehrheit schloss sich aber dann doch der Argumentation von Gertrud Schmidtlein (BfH) an, die sich gar nicht sicher sein war, ob denn die Mehrheit der Bürger eine solche Aktion überhaupt wolle. Für Bürgermeister Franz Schmidtlein (BHH) wäre es eine "schlimme Vorstellung, wenn Jäger wie Sheriffs einst im Wilden Westen mit dem Gewehr herumlaufen".


Gegen den Abschuss


So stimmte schließlich die Runde gegen die Stimmen von Franz Braun und Reinhold Bitter (BBH), die dem Waidmännischen nicht so ablehnend gegenüberstehen, mit 10:2 gegen eine solche Maßnahme. Vielmehr sollte man erst noch die Bevölkerung mit einem gesonderten Aufruf im Mitteilungsblatt für das Thema sensibilisieren und sie dazu zu bringen, das Wild keineswegs zu füttern. Sonst könnte, wenn noch mehr Tiere kommen, doch noch der Jäger im Anschlag drohen - und das im Dorf.