Herbstzeit ist Kürbiszeit - auch bei Kathrin Güthlein vom Pilatushof in Hausen stehen die farbenfrohen Kürbisse bereit.
In vielen Formen und Farben stehen jetzt wieder allerorts die Kürbisse. Vor dem Pilatushof in Hausen stapelt sich das rote, orangefarbene, gelbe oder grüne Herbstgemüse. "Im Oktober und November ist die klassische Kürbiszeit", weiß Kathrin Güthlein vom Pilatushof. Kürbisse sind nicht nur farbenfrohe Hingucker, das schmackhafte Gemüse kann auch in der Küche vielseitig eingesetzt werden.
Trockenheit machte Kürbissen zu Schaffen
Güthleins Kürbisse stammen aus eigenem Anbau, auf rund einem Hektar Fläche wachsen die Pflanzen in Hausen. Die meisten ihrer Kürbisse sind heuer bereits abgeerntet. "Bevor der erste Frost einsetzt, müssen sie vom Feld sein", betont Güthlein. Denn Frost vertragen Kürbisse nicht. Der Pilatushof baut verschieden Sorten vom Zier- bis zum Speisekürbis an. Doch durch die Trockenheit in diesem Jahr hätten einige Sorten nur die Hälfte ihres Ertrags gehabt. Denn Kürbisse brauchen viel Wasser, damit die Gemüsefrüchte groß und schön wachsen. Vor allem die Zierkürbisse hätten heuer sehr gelitten. Der Renner bei den fränkischen Käufern sei der kleinere, rote Hokkaido und der große, orangefarbene "Halloween-Kürbis".
Suppe, Backofengemüse oder Fleischersatz
"Der beliebteste Speisekürbis ist der Hokkaido. Der kann mit der Schale gekocht werden und da gibt es ganz viele tolle Rezepte", sagt die Expertin. Das Fleisch des Hokkaido schmeckt aromatisch und kräftig-süsslich. Recht simpel und schnell ist aus dem Gemüse zum Beispiel mit Ingwer und Chili eine leckere Suppe gezaubert. Den Hokkaidokürbis kann man auch in Spalten oder Würfel geschnitten im Ofen backen. Speisekürbisse eignen sich auch für ein Ragout. "Kürbisse sind auch ein wunderbarer Fleischersatz. Es gibt so viele Möglichkeiten", sagt Güthlein.
Neben dem Hokkaido sind auch der Gelbe Zentner und der Muskatkürbis hochwertige Speisekürbisse. Der Muskatkürbis hat eine grüne Schale, die nicht essbar ist. Aber das Fleisch ist sehr gut für Suppen oder als eingelegtes Gemüse geeignet. "Ich esse total gerne Kürbisse. Eine Suppe geht immer!", findet Güthlein. Sie hat eine schöne Servier-Idee: Den Kürbis aushöhlen und als Suppenterrine verwenden. Auch als Nachspeise kann das Herbstgemüse zubereitet werden - zum Beispiel gebackene Hokkaido-Spalten, die mit Zimt und Zucker bestreut werden.
Kürbisse zum Schnitzen und Schneiden
Und dann gibt es für die Deko die sogenannten Halloween-Kürbisse. Sie sind größer und haben eine dicke, orangefarbene Schale. "Die sind sehr begehrt, weil man sie leicht schnitzen und Formen wie Gesichter ausschneiden kann. Auch zum Bemalen haben sie eine schöne Haut", erklärt Güthlein. Das Fruchtfleisch kann auch gegessen werden, aber da es weicher ist, ist es am besten für Suppen geeignet. Vorsicht gilt, wenn der Kürbis bitter schmeckt. Dann sollte er weggeschmissen und nicht verzehrt werden. Die Bitterstoffe Cucurbitacine können schwere Magen- und Darmverstimmungen verursachen.
Wer sich die Mühe machen will, kann auch die Kerne der Speisekürbisse selbst trocknen. "Die sind sehr gesund", weiß Kathrin Güthlein. Eine Zubereitungsvariante aus Omas-Zeiten sind eingelegte Kürbisse. Mit Wasser, Essig und Gewürzen wird das Herbstgemüse eingekocht und haltbar gemacht. Die süß-sauren Kürbisse passen zum Beispiel zu einer fränkischen Brotzeit. "Den Kürbis gab es hier in der Gegend eigentlich schon immer. Aber jetzt er eben wegen Halloween wieder ein bisschen in Mode gekommen", sagt Güthlein.