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In Hallerndorf bekommen Fische einen Aufstieg


Autor: Mathias Erlwein

Hallerndorf, Dienstag, 01. Juli 2014

Das Energieunternehmen Eon baut in der Aisch bei Hallerndorf eine Aufstiegshilfe. Gründling und Rotauge sollen davon profitieren.
Bauarbeiten an der Aisch  Fotos: Erlwein


An der Aisch bei Hallerndorf wird gerade eine Fischaufstiegsanlage gebaut. Bauherr des rund 170 000 Euro teuren Projekts ist Eon Wasserkraft, die dort ein Triebwerk betreibt und durch diese Maßnahme eine Durchgängigkeit im Bereich der Stauanlage schafft.
Nach der Fertigstellung, die bis Mitte August geplant ist, sollen etwa 600 Liter in der Sekunde durch die fast 250 Meter lange Fischaufstiegsanlage fließen. Das wurde in Absprache mit der zuständigen Fischereifachbehörde des Bezirks Oberfranken so ausgehandelt.

Ausreichend Wasser

Deren Leiter Thomas Speierl ist zufrieden mit dem ausgearbeiteten Konzept, an dem sich auch der örtliche Fischereiverein beteiligt hat.
"Eine ausreichende Wasserführung ist wichtig. Die wanderwilligen Fische orientieren sich an der Strömung", erklärt der Experte.



Bei der Bauausführung wird zudem darauf geachtet, dass das Gefälle sehr flach gehalten wird. "Die Strömungsgeschwindigkeit wird bei etwa 80 Zentimeter pro Sekunde liegen. Damit können Aitel, Gründling, Hasel, Rotauge, Laube sowie Barbe und Nase auch Kleinfische und schwimmschwache Arten wie das Bachneunauge oder die Mühlkappe den Korridor nutzen", sagt Speierl.

Für das Wasserkraftwerk bekommt Eon durch die vom Gesetzgeber geforderte Umsetzung der ökologischen Durchgängigkeit eine höhere Einspeisevergütung. Für die Maßnahme wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2012 zu Grunde gelegt. Laut diesem beträgt die Vergütung bei dieser Anlagengröße dann 12,45 Cent pro Kilowattstunde.
Das Kraftwerk hatte bisher ein Regelarbeitsvermögen von 500 000 Kilowattstunden im Jahr. Ein statistischer, bayerischer Durchschnittshaushalt entspricht genau 2,06 Personen und verbraucht 3275 Kilowattstunden.

Abstieg für Aale

Das Kraftwerk konnte rechnerisch damit 153 Haushalte versorgen, was durch den Abfluss in die Fischaufstiegsanlage allerdings jetzt verringert wird.

Zur Freude von Thomas Speierl installiert Eon Wasserkraft direkt am Kraftwerk im Zuge der Baumaßnahmen auch einen Aalabstieg. Die bestehende Fischtreppe wird mit Rohren für die Aale durchgängig gemacht, und die die Abstände am Auffangrechen werden verkleinert, damit auch kleinere Aale nicht in die Turbine geraten.