In Gößweinsteiner Asylunterkunft brannte es
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Sonntag, 21. August 2016
100 000 Euro Schaden entstanden als eine Unterkunft für Flüchtlinge in Gößweinstein in Flammen aufging. Verletzt wurde niemand.
Die Ursache für den Brand in einer Gößweinsteiner Flüchtlingsunterkunft ist auch am Sonntag weiter unklar. Der Brand war in der Nacht auf Samstag ausgebrochen.
Am Samstag um 1.20 Uhr wurde der Feueralarm unter dem Stichwort "B3 Person" ausgelöst. Kurz darauf traf die Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein am Brandherd ein und Kommandant Marcel Zweck löste Alarmstufenerhöhung auf "B4 Vollbrand" aus. 195 Feuerwehrleute aus 14 Feuerwehren, darunter die Drehleitern aus Ebermannstadt und Waischenfeld, verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden früheren Gasthof "Frankengold" und die Scheune des Gasthofs "Zum Löwen".
"Als wir eintrafen stand das Haus bereits vollkommen in Flammen", berichtet Kommandant Marcel Zweck, der auch die Einsatzleitung inne hatte.
Gebäude nicht mehr zu retten
Als etwa eine Viertelstunde später das erste Drehleiterfahrzeug aus Ebermannstadt und wenig später auch die Drehleiter aus Waischenfeld eintraf, konnte mit der Brandbekämpfung der Asylbewerberunterkunft begonnen werden. Bereits da stand schon fest dass an dem Gebäude nichts mehr zu retten ist. Einer der ersten der den Brand bemerkt hatte war Marktrat Rainer Polster (FWG), Beauftragter des Marktes Gößweinstein für Asyl-, Flüchtlings- und Ausländerfragen. Zusammen mit seiner Frau stand er an diesem Abend gerade auf dem Balkon seines Wohn- und Geschäftshauses in der Balthasar-Neumann-Straße als er die Flammen zwischen der Basilika und dem Rathaushaus im Nachhimmel empor schlagen sah. Polster setzte sich sofort auf sein Fahrrad und traf noch vor der Feuerwehr am Brandherd ein. "Zum Glück hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon alle Bewohner ins Freie gerettet", so Polster erleichtert der am Samstag voll im Einsatz war um "seine Schützlinge" anderweitig unterzubringen.
Einsatz bis in die Morgenstunden
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (MBG) war als Feuerwehrmann mit im Einsatz. Gegen vier Uhr früh konnte Kommandant Zweck dann Entwarnung geben und "Brand aus" melden. Das frühere griechische Restaurant Akropolis ist nun einsturzgefährdet und muss abgerissen werden. Frithjof Dier, Fachbereichsleiter für Asylfragen im Landratsamt war am Samstagvormittag ebenso wie Landrat Hermann Ulm (CSU) nach Gößweinstein geeilt, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. "Ein großes Kompliment an die Feuerwehren die Schlimmeres verhindert haben", sagte Landrat Ulm, der spontan an Polster für jeden Asylbewerber 50 Euro für das Allernötigste übergab. "Das Geld hatte ich mir für meinen Urlaub schon eingesteckt", sagte Ulm, der am Sonntag in Urlaub fuhr.
Neue Bleibe gefunden
Eine Lösung, wo die Asylbewerber nun untergebracht werden, wenn sie aus den Krankenhäusern entlassen sind, konnte vor Ort am Samstag schnell gefunden werden. Zwei Personen bleiben in Gößweinstein und werden im Landhotel Fränkischer Hahn einquartiert, die restlichen sechs ziehen in die Asylunterkunft nach Heroldsbach um. Neben dem Gebäude wurde auch der dafür für das Bürgerfest bereits abgestellte Kühlanhänger der Breitenlesauer Bauerei Krug stark beschädigt.
Hier gibt es weitere Bilder von der Brandnacht
Der Musikverein Gößweinstein, der das Bürgerfest am Sonntag ausrichten wollte, hat die Veranstaltung komplett abgesagt. Auch der geplante Festkommers zum 40-jährigen Vereinsjubiläum der nach dem Festgottesdienst am Sonntagvormittag geplant war, wurde abgeblasen.