Druckartikel: In Gedanken an Kletterer Wolfgang Güllich

In Gedanken an Kletterer Wolfgang Güllich


Autor: Franz Galster

Obertrubach, Freitag, 23. Sept. 2016

Im kommenden Jahr jährt sich der Tod von Wolfgang Güllich zum 25. Mal. Sein Vater und der Bürgermeister seines Heimatorts haben nun Obertrubach besucht.
Sie gedachten Wolfgang Güllichs in Obertrubach (v. l.): Martha Walther, Stefan Veth, Fritz Güllich, Maria Ritter, Hermann Ulm und Markus GrünerFoto: Franz Galster


Es herrscht immer eine besondere Atmosphäre auf dem Zeltplatz von Oma Eichler bei Untertrubach. Hier sind die Kletterer zuhause im Eldorado der Kletterer, dem Trubachtal bei Obertrubach. Das durfte jetzt auch Bürgermeister Stefan Veth aus aus Dannstadt-Schauernheim bei Ludwigshafen in der Rheinland-Pfalz erfahren.
Er kommt aus der Heimat des weltberühmten Kletterers Wolfgang Güllich, der in seinem geliebten Obertrubach die letzte Ruhe gefunden hat.

Dessen Vater Fritz Güllich, der 85 Jahre alt ist, begleitete den Bürgermeister auf den Weg nach Obertrubach. Dessen Frau Ursula starb im vergangenen Monat. Sie war traditionell mit nach Obertrubach gekommen, weshalb Güllich die Reise jetzt auch besonders schwer fiel.

Ein Grund der Reise war die Kletterroute am Waldkopf im Krottenseer Forst im Frankenjura bei Neuhaus/Pegnitz. Sie wurde am 14.

September 1991, vor 25 Jahren also, von Wolfgang Güllich als Erster begangen und gilt weltweit als die erste Kletterroute im UIAA-Schwierigkeitsgrad XI.
Die Gäste machten jetzt die große Runde in Obertrubach. Der Gang zum Grab mit dem Naturfelsen und den Kletterutensilien war selbstverständlicher Bestandteil des Besuchs. Maria Ritter aus Obertrubach kümmert sich zuverlässig seit vielen Jahren um das Grab und hält das Andenken Wolfgang Güllichs wach. Sie steht der Familie inzwischen sehr nahe.


Mit großer Hingabe

Ritter begleitete nun auch die Gäste. Pfarrer Werner Wolf hieß die Gäste willkommen. Im Rathaus verweilten alle zusammen im Raum mit Utensilien und Ausstellungen, die an Wolfgang Güllich erinnern. Bürgermeister Markus Grüner (CSU) hieß die Gäste willkommen. Gemeinsam ging es zum Kletterinformationszentrum und zum Abschluss zum besagten Zeltplatz der Oma Eichler.
Oma Eichler lebte hier, als berühmte Kletterer wie Wolfgang Güllich oder Kurt Albert ihre Bleibe auf dem Zeltplatz fanden im Kreise der Klettergemeinschaft. Oma Eichler gibt es nicht mehr, Tochter Martha Walther führt das Erbe fort mit der gleichen Hingabe wie ihre Mutter. "Oma Eichler" wurde ein geliebter, international geschätzter Begriff, der so weiterlebt. Zu den Gästen aus der Pfalz stieß am Zeltplatz auch Landrat Hermann Ulm (CSU). Dies war ihm in seiner Eigenschaft als Zweiter Vorsitzender der Lebenshilfe Forchheim ein Bedürfnis. Unter anderem war Fritz Güllich über die Jahre ein großer Förderer dieser Einrichtung.


Lebendige Geschichte

Bei der Bewirtung, die großen Poster von Wolfgang Güllich und Kurt Albert grüßen derweil von der Wand, wurde die Geschichte nochmals lebendig.

Es ist ein kleiner, internationaler Zeltplatz hier, den fast ausschließlich Kletterer aufsuchen, erzählt Martha Walther. "Die Kletterer, das sind anspruchslose Gäste, die eine besondere Atmosphäre genießen." Am Wochenende, bei schönem Wetter, können es schon einmal 250 Zeltler hier sein. Gäste rund um den Globus sind vertreten.
Maria Ritter legte nochmals die Bücher von der Schatulle am Grabstein auf den Tisch. Bürgermeister Stefan Veth zeigte sich sehr angetan, hätte gern noch viel mehr von der Fränkischen Schweiz sehen wollen. Zu Hause, so erzählt Veth, gibt es einen Gedenkstein für Wolfgang Güllich. Begraben ist Güllich aber auf dem Friedhof in Obertrubach.
Nach dem Eintrag ins Gästebuch brachen Veth und Fritz Güllich wieder auf. Im kommenden Jahr im August jährt sich der Todestag von Wolfgang Güllich zum 25. Mal.