In der Schwarzen Ecke gibt es Ärger
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Mittwoch, 14. Dezember 2016
Wegen parkender Autos kommt die Müllabfuhr an der Kreuzung in der Gößweinsteiner Ortsmitte nicht mehr durch. Die Anwohner sind stinksauer.
Parkchaos in der sogenannten Schwarzen Ecke mitten in Gößweinstein und die Anlieger dort sind stinksauer, weil die Müllabfuhr deshalb ihre Mülleimer nicht mehr leert. "Da kommt kein Müllauto mehr durch", sagt Dominik Körber, dessen Mutter Roswitha das Gasthaus "Rossis" in der Schwarzen Ecke betreibt, das früher "Eckenbühner" genannt wurde.
Seit etwa zwei Jahren gehe dieses Theater nun schon und die Gemeinde habe es noch immer nicht geschafft, Abhilfe zu schaffen, so Körber. Nun beschloss der Marktgemeinderat jedoch, einen verkehrsberuhigten Bereich in der Karl-Brückner-Straße, allerdings nur vom ehemaligen Gasthof Rose bis zum ehemaligen Edeka-Markt Hofmann.
"Das soll wohl ein Witz sein", wundert sich Dominik Körber und sein Nachbar Fritz Hofmann stimmt ihm zu. Denn dieser verkehrsberuhigte Bereich löse ihrer Meinung nach das Parkproblem im Kreuzungsbereich der Schwarzen Ecke nicht. Denn dort gilt der verkehrsberuhigte Bereich, in dem man nicht parken darf, nach dem Beschluss des Gemeinderates gar nicht. In der übrigen Karl-Brückner-Straße kann man außerdem gar nicht parken, weil die Straße viel zu schmal ist. Nicht mal 2,50 Meter breit, schätzt Körber. Parkt da ein Auto, kommt keiner mehr durch.
Am meisten ärgert ihn, dass die Müllabfuhr seinen Müll nicht mehr abholt. Friedrich Hofmann versteht das Problem überhaupt nicht. "Jeder, der einen Führerschein gemacht hat, muss doch wissen, dass man im Kreuzungsbereich nicht parken darf", sagt Hofmann. Alle wissen das aber scheinbar nicht. "Es sind immer wieder die üblichen Verdächtigen, die die Kreuzung zuparken", sagt Körber.
Müllauto muss rückwärts raus
Davon hat er auch schon viele Fotos mit seinem Handy gemacht und diese der Gemeinde geschickt. Die Angestellten eines ortsansässigen Pflegedienstes und Gäste der Bäckerei Wirth würden aber weiterhin verbotswidrig mitten in der Kreuzung parken und die Fahrbahn dadurch so verengen, dass das Müllfahrzeug nicht mehr durchkommt. Das Müllauto fährt dann wieder rückwärts aus der Karl-Brückner-Straße raus, ohne die Mülleimer der dahinter liegenden Anlieger zu leeren. Auch der Winterdienst kommt nicht durch und die Feuerwehr schon gar nicht. Das hat die Feuerwehr schon getestet und dabei festgestellt, das die erforderliche Fahrbahnbreite stellenweise wegen parkender Autos nicht eingehalten wird. Einfachste und effektivste Lösung wäre eine "Sperrfläche" auf die Fahrbahn in der Kreuzung zu malen. Parkt dann wieder einer auf dieser Fläche, wird es richtig teuer. Nur so könne man das Problem Parkproblem in der Schwarzen Ecke lösen und nicht mit einer verkehrsberuhigten Zone, ist sich Körber mit seinem Nachbarn Fritz Hofmann einig.
Körber fühlt sich außerdem von der Gemeinde angeschwärzt. Denn plötzlich bekam er ein Schreiben vom Landratsamt, dass er acht Stellplätze nachweisen müsse. Vier für das Gasthaus und weitere vier für vermietete Wohnungen. Dies wies Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) während der Marktgemeinderatssitzung, bei der Körber Rederecht bekam, entschieden zurück. Die Verwaltung habe dem Landratsamt lediglich mitgeteilt, dass die Müllabfuhr wegen parkender Fahrzeuge häufig Schwierigkeiten in diesem Bereich habe.
Bereits im Oktober war die Polizei zu einer Verkehrsschau vor Ort und prüfte mehrere Varianten, wie man das Problem lösen könne. Herausgekommen ist dabei nun eben der Vorschlag, die Karl-Brückner-Straße von der Hausnummer 2 bis zur Hausnummer 9 als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen. "Mir ist das egal", sagt Fritz Hofmann und meint, dass dies auch nichts bringen wird.
"Man muss doch mit den bekannten Falschparkern reden können", wunderte sich Jürgen Kränzlein (SPD) während der Ratssitzung. Das habe man gemacht, es fiel aber nicht auf fruchtbaren Boden, entgegnete Marktgeschäftsführer Peter Thiem.
"Eigentlich müsste man da auch eine Sperrfläche einzeichnen, damit sich dort niemand mehr hinstellt", so stand es in einer Antwort, die Körber von einer Rathausmitarbeiterin schon im Oktober erhalten hat. Warum das jedoch nicht gemacht wird, ist Körber ein Rätsel. Und ein Witz seien auch die nun zwei gekennzeichneten Parkflächen gegenüber dem Rossi. "Da passten vorher vier Autos hin, jetzt nur noch zwei", so Körber.