In der fünften Jahreszeit regiert Pottenstein eine Putzfrau
Autor: Thomas Weichert
Pottenstein, Montag, 28. Januar 2013
Ein abwechslungsreiches und in keiner Phase langweiliges Programm mit vielen Glanzpunkten boten die Narren des Faschingskomitees der Soldatenkameradschaft Kühlenfels-Waidach bei ihrer ersten Prunksitzung im Pottensteiner Bürgerhaus. Bürgermeister Stefan Förtsch trug einen Abend lang Kopftuch und Kittelschürze.
Bis weit nach Mitternacht standen insgesamt 33 Programmpunkte in einer Prunksitzung vor allem mit vielen tänzerischen Höhepunkten auf dem Programm. Großartig waren die drei Tanzmariechen Michelle Wolf aus Gößweinstein, Madlene Eckert aus Pottenstein und am professionellsten Verena Adelhardt aus Hannberg. Über 70 Tänzerinnen wirbelten den ganzen Abend abwechselnd über das Parkett und den tänzerischen Beginn machte nach der Vorstellung der Prinzenpaare die 20 Tänzerinnen starke Gruppe Fun-Kids mit dem Gardetanz.
Bei den Showtänzen überzeugten nicht nur die tänzerischen Leistungen, sondern auch der Einfallsreichtum für die ganz verschiedenen bunten Kostüme. Die kleinsten der Rasselbande waren diesmal als Gummibärchen verkleidet, die Maxi-Dancer als Barbies oder ganz am Schluss die Männer der Schlossgazellen zunächst als altertümliche Olympioniken und dann als bayerische Trachtenbuam- und Madla.
Was die Jugend so will
Das Schauspiel des Männerballetts war wie immer ein weiteres Highlight. Die Damen des Damenballetts feierten ihren Junggesellenabschied am Ballermann in Mallorca und die Schlossgarde überraschte mit ihrem Showtanz unter dem Motto "Was die Jugend will". Dazwischen gab es immer wieder Werbespots - wie zum Beispiel "In der Einkaufsmeile Pottenstein bist du ganz allein".
Eine Stimmungskanone auch wieder der Pegnitzer Polizist und Stadtrat Werner Mildner mit seiner Gesangsnummer. Ihn foppte der Sitzungspräsident mit: "Gell Werner, die Pegnitzer Polizei weiß nicht einmal, dass die Hotelfachschule einen Film dreht." Der Brüller schlechthin war aber sicherlich Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU), als Rathausputzfrau. Die nahm zunächst beim "Butzi" auf dem Schoss Platz, um dann von zwei kräftigen Männern auf die Bühne gehievt zu werden musste.
Die Christel und der Schorsch waren neben den Butzi und anderen Pottensteiner Originalen die Gegenstände der kurzfristig eingeschoben Bütt von Andreas Schrüfer. Schrüfer hatte seine Bütt zwar gut gereimt, brachte sie aber leider etwas stockend rüber.
Sehr gut in der Bütt war dagegen Nachwuchstalent Sandra Röhrer, die vom Weltuntergang und anderen Katastrophen berichtete. Zum Beispiel von dem Kerl, der über 800 Meilen nach Mendocino fährt und dann nicht einmal mehr den Namen seiner angebeteten Anhalterin weiß.
Ein toller Sketch
Ein toller Sketch war auch "Rumpelstilzchen", in dem Präsident Uwe Wiegärtner selbst in die Rolle der Müllerstochter schlüpfte und natürlich wieder die Gebrüder Jo, Johann Bauer und Otto Brendel - diesmal als älteres Ehepaar das verzweifelt seine Rente bei der ersten vollautomatischen Rentenstelle beantragen will. Am Schluss lag der Komiteepräsident "tot" am Boden und so blieb für seine Angetraute nur noch die Witwenrente übrig.
Toll für ihr Alter von 90 Jahren auch Adelheid Lothes aus Bronn in der Bütt und in der Jugendbütt Lena und Jana Wiegärtner mit "Papa macht Diät und wir nehmen ab". "Gesprächsdurcheinander" heiß ein weiterer Sketch mit Nadine Friedl, Nadine Redel, Markus Mahrhofer und Kevin Schmidt.