Druckartikel: In der Alten Wache geht's bald um die Wurst

In der Alten Wache geht's bald um die Wurst


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Freitag, 09. November 2012

Haldun Yildirim ist jetzt Pächter der alten Wache. Er will noch vor Weihnachten den Buchenholzgrill anschüren.
Alles im Lot: Haldun Yildirim hinter der neuen Theke, an die sich auch der offene Buchenholzgrill angebracht werden soll. Links die Küche, die nicht größer als eine  Schiffskombüse ist.  Foto: Andreas Oswald


Noch riecht es in der Alten Wache, die mit viel Geld umgebaut worden ist, nach frischer Farbe - doch bald wird Bratwurstduft in die Nase steigen und Appetit machen zur Einkehr in die gemütliche Stube, die an das Nürnberger Bratwursthäusle erinnert. Neuer Pächter ist Haldun Yildirim - gerade erst hat er die Verträge mit Tucher unterschrieben.

Schon Mitte Dezember soll Eröffnung sei - dann dreht sich alles um die Wurst: "3 im Weckla" sind natürlich der Klassiker und sollen, frisch vom Buchnholzrost, für nicht mehr als 2.20 Euro angeboten werden. Yildrim kennt das Preisbewusstsein der Forchheimer Gäste. Denn der Deutsch-Türke mit fränkischem Akzent hat Gastronomie-Erfahrung von Jugend an: Man kennt ihn als Wirt vom Schnitzelhaus , aus der VfB-Gaststätte und vom Schwanen-Keller.

Außerdem ist er Wirtsprecher auf den Kellern und betreibt mit seiner Frau die Schulmensa für die beiden Forchheimer Gymnasien.

Dass er sich mit dem Bratwurstgrill in der Alten Wache selbst zu viel auftischt, davor hat er keine Angst - im Gegenteil: "Der Vorteil ist, dass ich durch die verschiedenen Geschäfte meine Mitarbeiter flexibler einsetzen kann", betont Yildirim der eigens eine GmbH gegründet hat: Die FoGa Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft.

Freitags geräucherte Forellen

Natürlich will der neue Wirt sein Angebot nicht nur auf die Nürnberger Fingerlinge beschränken sondern auch die handfeste Forchheimer Kellerbratwurst oder auch mal saftige Steaks auf den Rost legen. Jeden Tag soll's ein abwechselndes Mittagsgericht geben und als freitägliches Highlight werden Forellen aus dem eigenen Räucherofen serviert.

Wechselvolle Geschichte

Die Alte Wache, die in fürstbischöflicher Zeit, zwischen 1790 und 1800, entstanden ist, hat eine wechselvolle Gechichte: Sie war Militärposten, Parteilokal der NSDAP Ortgruppe Forchheim, Herberge für den Heimtverein und die Geschäftsstelle der Volkshochschule, Verkaufskiosk, und öffentliche Toilette. Auch die städtische Waage ist 1931 an ihrer Gebäudefront angebaut und erst 1971 wieder demontiert worden. Zuletzt war die Alte Wache ein gutgehendes Bistro, das vor allem wegen seiner charmanten Bedienungen bei Junggesellen jeden Alters sehr beliebt war.