Druckartikel: Im Inneren des Forchheimer Logistik-Schiffes

Im Inneren des Forchheimer Logistik-Schiffes


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Donnerstag, 29. November 2012

In nur acht Monaten hat die Firma Hegele in Forchheim ihren dritten Standort aufgebaut. Und das 30.000 Quadratmeter große Gebäude könnte noch wachsen.
Jürgen Höflinger in der 10.000 Quadratmeter großen    Lagerhalle. Fotos: Barbara Herbst


Wie ein weißes Schiff liegt die 300 Meter lange Halle direkt neben der Autobahn im Rittigfeld. Und wenn Jürgen Höflinger über den neuen Forchheimer Standort der Firma Simon Hegele spricht, dann taucht auch immer wieder der Begriff "Schiff" auf. Das 30.000 Quadratmeter große Gebäude sei in "drei Hallen-Schiffe" aufgeteilt. Und im Süden sei Platz, um eines Tages "vielleicht zwei weitere Schiffe anzubauen", erläutert Jürgen Höflinger, Mitglied der Hegele-Geschäftsleitung.

Zwei Hegele-Standorte gab es bereits in Forchheim. Das Geschäft eines Forchheimer Großkunden habe sich so positiv entwickelt, sagt Jürgen Höflinger, dass der dritte Standort geplant wurde.

Einen "niedrigen zweistelligen Millionen-Betrag" habe die Firma Hegele investiert.

Das "Schiff" ging in unglaublichem Tempo "vom Stapel": Im März hatte die Stadt Forchheim den Bau auf dem 90.000 Quadratmeter großen Areal genehmigt - am 1. November rollten die ersten Hegele-Lkw an die Rampen. "Wir bauen sportlich" - offensichtlich sei es gelungen, dieses Motto von Firmenchef Dieter Hegele umzusetzen, sagt Höflinger.


Die Lieferkette managen

Meist sind es medizintechnische Geräte, die von Forchheim in alle Welt verschickt werden. Wobei Hegele nicht mit einer Speditionsfirma verwechselt werden dürfe. "Rein in das Regal und raus aus dem Regal, darum geht es bei uns nicht", sagt Jürgen Höflinger. Er spricht von Supply-Chain. Es geht also darum, die gesamte Lieferkette zu managen. Dazu gehört etwa auch die Prüfung der Unversehrtheit, wenn das Produkt in der Lagerhalle ankommt. Und dazu gehört die raffinierte Verpackung. Um etwa ein Medizin-Gerät für die Schiffsfracht fertig zu machen, muss es in einem Container gegen Korrosion geschützt und in Alufolie verpackt werden. Für einen Flug-Transport sei wegen Rechtsvorschriften wieder eine ganz eigene Verpackung notwendig, betont Höflinger.

In den ersten beiden Hallen ist permanent das Surren der Gabelstapler zu hören. Fahrer wie Frederik Neudecker oder Thomas Schürr holen die Güter vom LKW oder lagern sie in den Regalen. So etwas wie einen Lagerverwalter gibt es hier nicht. Die Verwaltung übernimmt "das System": Die Gabelstapler sind mit Computern und Barcode-Lesegeräten ausgestattet. Wenn Thomas Schürr die Gabel-Zinken an seinem Schubmast-Stapler hochsausen lässt, um ein verpacktes Gerät in das obersten Regal zu schieben, dann wird dieser Vorgang vom Scanner registriert und in den PC eingelesen.

Der Barcode ist nicht nur ein wichtiges Handwerkszeug im Arbeitsalltag der Logistiker - er ist auch ein Erkennungszeichen der Firma Hegele. Wer das Gebäude im Rittigfeld betrachtet, dem werden die grauen Längsstreifen an der Fassade auffallen. Die grauen Balken hätten nicht nur die gestalterische Funktion, die weiße lange Fassade optisch zu durchbrechen, sagt Jürgen Höflinger. Die Streifen bilden tatsächlich einen Barcode.


Balken mit Botschaft

Höflinger hat von Mitarbeitern gehört, die so ein geübtes Auge haben, dass sie Barcodes ohne Scanner dechiffrieren können. Andere sollten sich die Fassade mal mit dem Barcode-Scanner ihres Handys ansehen: Dann werden die grauen Balken den Namen der Logistikfirma preisgeben.