Im Geschwander Festzelt ging es eher grob zu
Autor: Franz Galster
Geschwand, Montag, 06. Mai 2013
Zum Abschluss des Signalsteinfests zieht die Pfeiawehrkapell'n Pressad Obertrubach und seine Menschen durch den Kakao. Ihr Humor kam nicht bei allen Besuchern gut an.
Wie zu erwarten war, kamen die Franken nicht gut weg bei der Pfeiawehrkapell'n Pressad und ihrem Auftritt im Zelt des Geschwander Signalsteinfests. Nach einem dreitägigen und dabei recht abwechslungsreichen Programm bildeten sie den letzten großen Höhepunkt des Signalsteinfests.
Dafür waren sie in den "Plastikbunker" gekommen - so nannten sie das Geschwander Festzelt. Sechs Männer und drei Frauen in origineller Feuerwehruniform waren aus der Oberpfalz angereist und ins Zelt mit Trompete und Trommel eingezogen.
"Zum Löschen ist dieser Haufen nicht zu gebrauchen", bekannten sie sogleich. Trotz der Uniformen. Und trotzdem ihr Lieblingslied "Es Feierhaisl brennt" heißt.
Die Pfeiawehrkapell'n Pressad freute sich, "dass sie für diesen Abend gewonnen werden konnten". Gleich eingangs bedankte sich ihr Kommandant Schmitt "für die Erteilung der Einreisegenehmigung und für die Möglichkeit, hier in Franken kulturell und missionarisch tätig werden zu dürfen".
Ein "abgewracktes Nest"
Formvollendet begrüßte Schmitt die "gar lieblich anzusehenden Gäste aus der Oberpfalz, die sich in diesen kargen Landstrich wagen". Er begrüßte ferner die "Gäste aus dem Kaff Geschwand", das bisher kaum einer gekannt habe.
"Bürgermeister Müller fiel nichts Gescheites ein, drum lud er uns auch heuer wieder ein. Niveau ist nicht von Nöten, um in Franken aufzutreten", ließen die Pfeiawehrkapell'n Pressad wissen. "Obertrubach ist ein abgewracktes Nest, die CSU und der Müller regieren hier seit der Pest", reimten sie weiter.
So ging es weiter. Mit teils feinsinnigem, teils deftigem Humor näherte sich Schmitt der Region und ihren Eigenheiten. Festleiter Ludwig Ebenhack, seines Zeichens seit Jahrzehnten Dirigent des MGV Geschwand, wurde schließlich als "König Ludwig" inthronisiert.
Nach bekannter Manier sparten Adjutant Alfred Rauch und Kommandant Martin Schmitt nicht mit Eigenlob für sich und die Oberpfalz.
Dagegen bekam jeder Gemeindeort Obertrubachs und sämtliche Amtsträger bis hin zu Pfarrer Wolf ihr Fett weg. Generell war es für die Pfeiawehrkapell'n eine Mammutaufgabe, sich im großen Zelt nach einem langen Tag noch Gehör zu verschaffen, so dass der Funke nur schwer auf das Publikum übersprang.