Igensdorfer Kanalnetz ist in Teilen marode
Autor: Karl-Heinz Frank
Igensdorf, Donnerstag, 26. März 2015
Über 600 000 Euro muss die Marktgemeinde Igensdorf in die Hand nehmen, um die Kanäle in Unter- und Oberlindelbach zu sanieren. Das Geld soll auf zwei Haushaltsjahre verteilt werden.
Der Igensdorfer Marktgemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Kanalsanierung in Unter- und Oberlindelbach in Angriff zu nehmen. Die betreffenden Kosten belaufen auch auf 604 805 Euro. Das Geld wird zu gleichen Teilen auf die Haushaltsjahre 2015 und 2016 verteilt.
Zuvor hatte Dipl.-Ingenieur Bernd Müller vom zuständigen Planungsbüro dem Gremium die Schäden am Kanal- und Trinkwasserleitungsnetz in den beiden Ortsteilen aufgezeigt. So sei der Sammler von Oberlindelbach nach Unterlindelbach hydraulisch "extrem überbelastet", was im Übrigen auch für den Sammler von Unterlindelbach in die alte Kläranlage zutreffe. Diese Überlastung begünstige die Überflutungen im Bereich der Bruckwiese. Aber auch der Kanal weise in diesem Bereich erhebliche bauliche Schäden auf, so der Fachmann weiter. Dies gelte auch für die Abwasserleitungen im Ortskern von Unterlindelbach.
Müller zeigte deshalb die Notwendigkeit auf, in einem ersten Bauabschnitt die Kanäle im alten Ortskern von Unterlindelbach bis hin zur alten Kläranlage komplett zu sanieren. Gleichzeitig sollen nach seinen Vorstellungen die alten Asbestzementrohre für die Wasserversorgung in diesem Bereich erneuert werden.
"Kirchenberg" wird Ortsstraße
Da hier nur eine komplette Neuverlegung der Trinkwasserleitungen infrage komme, bezeichnete Müller eine geschlossene Kanalsanierung in diesen Bereichen als wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Bei den außerhalb der Wasserversorgungstrassen verlaufenden Kanalleitungen sei dagegen eine Sanierung über eine geschlossene Bauweise mit dem Inliner-Verfahren schon sinnvoller. Nicht zuletzt soll das Ortsnetz von Unterlindelbach zudem durch einen Stauraumkanal vom Zulauf aus Oberlindelbach her entlastet werden.
Am Ende bestand im Igensdorfer Gemeinderat Einigkeit darüber, dass die Maßnahme wegen ihrer Dringlichkeit so zu planen sei, dass die Kosten auf die Haushaltsjahre 2015 und 2016 verteilt werden können.
Nachdem die Igensdorfer Gemeinderäte die Widmung der 63 Meter langen Straße "Kirchenberg" zur Ortsstraße beschlossen hatte, beantragten sie auf Vorschlag von Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) die Verwaltung damit, ein Unterhaltsprogramm für die öffentlichen Feld- und Waldwege mit einer Länge von 30 Kilometern auszuarbeiten. Dabei soll die notwendige Finanzierung im laufenden Haushaltsjahr durch Einsparungen im allgemeinen Straßenunterhalt realisiert werden. Längerfristig benötigte Mittel soll ab 2016 durch eine Anhebung der Grundsteuern eingetrieben werden.