Hunderte Lichter in Gößweinstein
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Sonntag, 27. Dezember 2015
An der Lichterprozession in Gößweinstein nahmen 700 Gläubige teil. Die ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat im Wallfahrtsort eine Jahrhunderte lange Tradition.
Zum zehnten Mal lebte der Brauch der Lichterprozession am zweiten Weihnachtsfeiertag im Dreifaltigkeitswallfahrtsort Gößweinstein auf, als Pfarrer Pater Flavian Michali das Allerheiligste unter dem Baldachin durch den Ort trug.
Bengalische Feuer auf der Burg
Die Lichterprozession ist inzwischen zu einem ganz besonderer Höhepunkt im Weihnachtskalender des Marktes geworden und zieht immer mehr Schaulustige aus nah und fern an. Nach der letzten Betstunde der Ewigen Anbetung brannten bei Einbruch der Dunkelheit am Abend auch wieder die großen Holz- und bengalischen Feuer rund um die Burg und den gegenüberliegenden Aussichtsfelsen Gernerfels.
Der Prozessionszug
Angeführt wurde der Prozessionszug von Ministranten, dahinter die Fahnenabordnungen der Gößweinsteiner Vereine und der Marktgemeinderat mit Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) an der Spitze, der zu diesem feierlichen Anlass seine Amtskette trug. Im Zug dabei war auch Zimmermanns Pottensteiner Amtskollege Stefan Frühbeißer (CWU/UWV).
Fotografen werden angelockt
Die Lichterillumination von Gößweinstein ist längst kein Geheimtipp mehr und lockt viele Fotografen an. Diese fangen die Stimmung dann in ganz besonderen Bildern ein. Den Prozessionsteilnehmern und zahlreichen Schaulustigen bot sich so auch in diesem Jahr ein sehr romantisches Bild, was allerdings fehlte, war der Schnee. Die ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat in Gößweinstein eine Jahrhunderte lange Tradition.
Tradition aus dem 18. Jahrhundert
Wie aus der Ortschronik hervorgeht, wurde die Prozession im 18. Jahrhundert auch noch von Wallfahrern besucht. Da gab es auch noch bengalische Leuchtfeuer auf den Fels- und Berghängen rund um den damals schon bekannten und bedeutenden Wallfahrtsort. Die Tradition, Lichter und Holzfeuer abzubrennen, wurde noch bis Anfang des Zweiten Weltkriegs gepflegt.Die Betstunden in der Neumann-Basilika begannen an beiden Feiertagen jeweils um 11.15 Uhr und enden um 17 Uhr.