Hügellandschaft auf der Schleuseninsel
Autor: Johannes Höllein
Forchheim, Montag, 05. August 2019
Ehrenamtliche Helfer verbringen derzeit jede freie Minute auf der Schleuseninsel, um den neuen Bike-Park zu gestalten. Die Eröffnung ist für Herbst geplant.
Radfahren ist schon lang nicht mehr, was es mal war. Es ist auf jeden Fall mehr, als von A nach B zu kommen - und das auf möglichst ebenen, asphaltierten Wegen. Radfahren kennt viele Spielarten, sei es Marathon, Ultra, Dirtbike, Enduro, Speed- und Trickbike oder Downhill. Die Gemeinschaft der Radfahrer ist vielfältig und soll in Forchheim nun einen Platz erhalten, an dem sie zusammenkommen kann.
Arbeit wird zurückgeworfen
4000 Quadratmeter werden den Radlern dafür auf der Schleuseninsel zur Verfügung gestellt, fast so viel wie ein Fußballfeld. Auf Grundlage der ehemaligen BMX-Anlage, die "in bemitleidenswertem Zustand" war. Das sagt zumindest Holger Ried, hauptverantwortlicher Organisator des Bauprojektes auf der Schleuseinsel, des 1. RSV Forchheim, der den neuen Bike-Park seit Monaten mit einer Handvoll Freiwilliger - unter anderem von der Hobbytruppe "Flow Racing" - und Experten plant und gestaltet.
Eröffnet werden soll die Strecke, die sich vor allem an Mountainbiker und BMX-Fahrer richtet, im Herbst, doch ein paar Ungeduldige werfen die Arbeiten immer wieder zurück. "Die Hügel sind reizvoll, keine Frage, aber sie sind eben noch nicht fertig. Die aufgeschüttete Erde ist trocken und brüchig, deshalb wird die Strecke noch mit Bruchsand überzogen, damit sie der Belastung standhält", erklärt Ried. Er und sein Team könnten schon viel weiter sein, wenn sie nicht immer wieder hätten reparieren und ausbessern müssen, weil einige Unbelehrbare die Hinweisschilder ignorierten und sich austobten.
Treffpunkt der Generationen
Trotzdem ist Holger Ried, der seinerzeit, damals in den 90ern, als Quereinsteiger zum Mountainbikesport kam, guter Dinge, den Bike-Park bald einweihen zu können. Und zwar nicht nur als Trainingsstrecke mit Dirt-Line und Pumptrack, was es in der Region sowieso kaum in Kombination und schon gar nicht in dieser Größenordnung gibt. "Das hier soll ein Treffpunkt für die Forchheimer Bike-Community werden. Ein Platz des Austausches für alle Generationen von Radfahrern", hofft Ried, der vor allem den nachwuchs im Blick hat.
Jeder, der sich für BMX oder Mountainbike und die spektakulären Auswüchse des Sports interessiert, soll in Forchheim die ersten Schritte gehen können, auf einem Anfänger-Parcours, der auf den 4000 Quadratmetern ebenfalls Platz findet. "Wir wollen Angebote machen, um Grundlagen von Balance und Technik zu erlernen", erläutert Ried.
Testfahrer im Einsatz
Bis dahin haben er und die anderen Freiwilligen noch viel zu tun. Die Stadt Forchheim stellt für den zweiten Bauabschnitt zwar Platz und Material sowie die Maschinen des Amtes für öffentliches Grün zur Verfügung, ansonsten sind die Ehrenamtlichen gefragt, die in jeder freien Minute die Entstehung von "Table-Line" oder "Roll-in" vorantreiben und gleichzeitig verschiedene Streckenabschnitte nachbessern oder entschärfen.
Dafür sind quasi im Auftrag des Vereins Testfahrer wie Kevin Dittrich im Einsatz, die den Bike-Park unter Realbedingungen auf Herz und Nieren testen. Sie geben Feedback, sagen, wo noch Erde hin muss, welche Kurve zu scharf oder welcher Hang zu steil ist.