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Hubert Aiwanger mit Biss in Hiltpoltstein


Autor: Ekkehard Roepert

Hiltpoltstein, Freitag, 30. August 2013

Der bayerische FW-Chef verband in Hiltpoltstein Obstgenuss mit CSU-Kritik.
Hubert Aiwanger fand Geschmack an den Pfirsichen aus Dietzhof.  Fotos: Barbar Herbst


Mit Obstbau kennt sich Hubert Aiwanger aus. Schließlich hat er, bevor er in die Politik ging, eine landwirtschaftliche Fachhochschule besucht. Doch die bayerische Landwirtschaft hält auch für den diplomierten Landwirt noch Überraschungen parat. "Würden die auch in Niederbayern wachsen?", fragte Aiwanger, nachdem er in einen Platten-Pfirsich gebissen hatte.

"Käme auf einen Versuch an", sagte Hans Schilling zum Vorsitzenden der Freien Wähler in Bayern. Schilling ist Kreisfachberater für Obstbau am Landratsamt Forchheim und Chef der Obstbau-Versuchsstationen in Hiltpoltstein und Dietzhof. Der Fachberater überraschte den Gast aus Landshut nicht nur mit der Qualität der Platten-Pfirsiche.

Auch das neue Ausbildungs- und Informationszentrum für Obstbau, das noch heuer fertig wird, beeindruckte den bayerischen FW-Chef.

Oberfranken ist abgehängt

Nachdem Hubert Aiwanger am Vorabend eine Wahlveranstaltung in Nürnberg besucht hatte, nutzten die Freien Wähler im Landkreis Forchheim die Gelegenheit, ihren Chef zumindest für ein Stündchen nach Hiltpoltstein zu locken. Hier biss Aiwanger nicht nur in Zwetschgen und Pfirsiche; er nahm die Gelegenheit auch wahr, um "der allmächtigen CSU die Zähne zu zeigen".
Wenn München ein Museum für 300 000 Euro benötige, werde es mit 400 000 gefördert, spottete Aiwanger und prangerte das "Fördergefälle" zwischen Stadt und Land an. Oberfranken gehöre zu den "sichtbar abgehängten Regionen".

Kein Cent aus München

FW-Landrat Reinhardt Glauber wies Aiwanger darauf hin, dass die Staatsregierung das neue, 890 000 Euro teure Ausbildungszentrum in Hiltpoltstein, "nicht mit einem Cent gefördert" habe. Es dürfe nicht sein, sagte MdL Thorsten Glauber (FW-Direktkandidat für den Landtag), dass in Hiltpoltstein Gärtner für den ganzen Freistaat ausgebildet würden, der Freistaat das Projekt aber nicht unterstütze. "Zumindest die Folgekosten muss München mittragen", forderte Thorsten Glauber.

"Beschämend" sei diese Einstellung des Ministeriums, meinte Aiwanger: "Da wird mit den Mitteln so knausrig umgegangen, wenn jemand vor Ort so wichtige Dinge wie den Obstanbau hochhält, was ja im bayerischen Interesse liegt."