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Holzstoß auf Vogelherd ähnelt einem Tempel


Autor: Franz Galster

Egloffstein, Sonntag, 26. Juni 2016

Beim Johannisfeuer in Egloffstein, zu dem die Ortsgruppe des Fränkische-Schweiz-Vereins (FSV) pünktlich zum Johannitag einlud, hat alles gepasst.
Die Kinder dürfen mit Fackeln den Holzstoß entzünden. Foto: Franz Galster


Auf dem Vogelherd, einem romantischen Platz oberhalb Egloffsteins mit wunderbarem Blick in die Natur, hatten Mitglieder und Freunde des Vereins viele Bänke und Tische für die vielen Besucher aus nah und fern aufgebaut.
Ein Haus, das im Ort vor nicht allzu langer Zeit abgetragen wurde, lieferte das Holz für einen seltsamen geformten Holzstoß, der eher einem Tempel in Fernost ähnelte.

Der FSV-Vorsitzende Christian Meier erinnerte in seiner Grußbotschaft an die ursprüngliche Bedeutung und Apostel Johannes als Botschafter des Lichtes und des Feuers. Er dankte allen Helfern und Spendern.

Den Landwirten dankte er, dass sie das weite Wiesenumfeld rechtzeitig abgeräumt hatten, so dass der nötige Platz für Bewegung und auch das Parken der Fahrzeuge gegeben war. Diese trugen mitunter Kennzeichen aus fernen Städten Deutschlands. Zahlreiche Touristen hatten offensichtlich den Weg zu diesem Ereignis gefunden.



Gleichzeitig freute Meier sich, dass zahlreiche Asylbewerber aus dem Dorf das schöne Ereignis miterleben durften. Die ehrenamtlichen Begleiter Jutta und Kull Porisch, sowie Jürgen Distler, Peter und Gisela Schmitt machten es möglich. Der Gesangverein Egloffstein, dirigiert von Lilo Meier, und der Posaunenchor mit Heinz Dietsch bereicherten je mit einem kurzen Auftritt den Abend.

Es waren die Kinder, die nach gründlicher Einweisung ihre Fackeln entzündeten und vorsichtig Feuer an den Holzstoß legten.

Freilich haben sich manche Bräuche beim Johannisfeuer geändert. Früher, so sinnierte beim Anblick des stattlichen Feuers ein Beobachter, sei dieses viel kleiner gewesen. Gegen Ende sprangen damals die jungen Burschen in einer Mutprobe darüber, wie es schon der Dichter Viktor von Scheffel so schwärmerisch beschrieb. Die jetzige stolze Fackel macht das nicht mehr möglich.