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Hiltpoltstein braucht diesen Gehweg und Leerrohre nicht


Autor: Petra Malbrich

Hiltpoltstein, Montag, 10. Dezember 2018

Fehlender Gehweg und Leerrohre für Glasfaser in der Kreisstraße von Hiltpoltstein nach Schoßaritz haben im Kreisbauausschuss für Verwunderung gesorgt.
Am Ortseingang von Hiltpoltstein Foto: Petra Malbrich


Der Landkreis Forchheim saniert die Kreisstraße von Hiltpoltstein nach Schoßaritz. Die Mittel dazu wurden in der Bauausschusssitzung im Kreisrat freigegeben. Doch die vorgesehene Sanierung sorgt auch für Verwunderung, wollen doch die Hiltpoltsteiner auf einen Gehweg verzichten. Mehr allerdings wunderte sich Hallerndorfs Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) über fehlende Leerrohre für Glasfaseranschluss. "Überall, wo wir in Hallerndorf Tiefbauarbeiten haben, verlegen wir zusätzlich Leerrohre", sagt Gunselmann auf Anfrage. Neben den Kupferrohren der Telekom werden in der Hallerndorfer Gemeinde auch Leerrohre für Glasfaser verlegt, wenn auch noch kein Nutzen besteht. "Das wird überall gepredigt. Es ist eine Zusatzleistung der Gemeinde und wird irgendwo auch gefordert. Seit dem Digitalisierungsgesetz 2016 ist man verpflichtet, Synergieeffekte zu nutzen, wo ein Ausbau erfolgt", findet Gunselmann. Was den Gehweg betreffe, möchte er sich aber keinesfalls in die politische Entscheidung der Gemeinde einmischen.

Gute Gründe

Die Gemeinde Hiltpoltstein hat für beide Entscheidungen gute Gründe, konnte diese aber nicht aufklärend vorbringen, weil kein Hiltpoltsteiner Gemeinderat im Kreistag ist. Rechts und links der Kreisstraße befindet sich ein Agrarhandel. Gerade zur Erntezeit fahren dort viele Lastwagen und Traktoren, die teils auch über den Gehweg fahren müssten, um zu den Silos zu gelangen. "Auf dem Gehweg wären Kinder nicht sicher unterwegs", bekräftigt Bürgermeisterin Gisela Schulze-Bauer (BfH). Mehrmals war das Thema Gehweg auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Zudem würde der Gehsteig, der abgesenkt sein müsste, auch durch den Schwerlastverkehr zu sehr belastet. Auch die wenigen Anwohner meldeten sich zu Wort, unterstrichen, keinen Gehweg zu brauchen. Zudem wäre der angedachte Gehweg auf der falschen Seite, erinnert sich Zweiter Bürgermeister Georg Potzner (CSU). Die Kinder müssten dann an einer der gefährlichsten Stelle die Straße überqueren.

Sicherer Schulweg

Für den sicheren Schulweg hat Bürgermeisterin Gisela Schulze-Bauer deshalb einen anderen Plan in der Schublade. "Wir planen ein Baugebiet mit Verkehrsstraße", sagt die Gemeindechefin. Diese wäre die Achse, die die Hauptstraße mit der Grundschule verbindet und den Kindern einen ungefährlichen Schulweg böte. Ohnehin würden die jungen Schüler auch jetzt schon einen anderen Weg laufen, die Hiltpoltsteiner Straße Richtung Schoßaritz werde gemieden. Was die Leerrohre betrifft, habe die Gemeinde diese sehr wohl eingezogen, erklärt Schulze-Bauer. "Wir haben Glasfaser bis zum Verteilerkasten", sagt die Bürgermeisterin. Bis Schoßaritz brauche es nichts. Die Straßen, die Hiltpoltstein gehören, haben diese Leerrohre in 60 Zentimeter Tiefe. Das Kreisbauamt aber wünsche eine Tiefe von 1,20 Metern. Das müsse die Gemeinde zahlen und sei zu teuer. Es gehe nur um einige Anwesen. Doch deshalb stehe die Bürgermeisterin derzeit mit der Telekom in Verbindung. "Wir wissen nicht, ob die Telekom das abkauft", sagt Schulze-Bauer. Eine Garantie für die Kosten gebe es nicht. Für die wenigen Anwesen selbst sei es jedoch kein Problem. "Die Leute wohnen direkt am Verteilerkasten, der ist mit Glasfaser versorgt", erläutert die Bürgermeisterin.