Hiltpoltstein baut wegen Bedenken Gehweg nun doch nicht
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 16. Januar 2018
Nach langwierigen Diskussionen und Beschwerden von Anwohnern hat der Gemeinderat Hiltpoltstein einen Beschluss für einen Gehwegbau wieder gekippt.
Der Kreis Forchheim saniert die Ortsdurchfahrt in Hiltpoltstein. Ein Planer kam daraufhin auf die Gemeinde mit dem Vorschlag zu, ob im Zuge dieser Arbeiten nicht gleich ein Gehweg von der Einmündung der Straße bis zum Mehrzweckhaus gebaut werden soll.
Einfach hatten sich die Räte die Diskussion darüber nicht gemacht, ist auch die Straßensituation dort nicht einfach. Es fährt aufgrund des dort ansässigen Agrarhandels vermehrt Schwerlastverkehr. Ein Gehweg würde immer in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn sich zwei der landwirtschaftlichen Fahrzeuge begegnen.
Nach mehreren langwierigen Diskussionen hatte der Rat im November vergangenen Jahres entschieden, doch einen Gehweg zu bauen. Nun wurde der Beschluss wieder aufgehoben mit einem knappen Ergebnis von 7:5 Stimmen.
Der Grund sind die Anwohner, die auf den Gehweg gerne verzichten würden. "In der Zwischenzeit kam ein Schreiben von den Anwohnern, die einen Anhörungstermin wollten, um ihre Argumente vorzutragen", sagte Bürgermeisterin Gisela Bauer (BfH). Sie ließ aufgrund der Unterschriftenliste und des Anhörungstermins die Planung stoppen.
Straßenausbaubeiträge
Am 11. Januar fand dann die Versammlung mit den Anliegern und den Gemeinderäten statt. Sie bekräftigen die Problematik mit dem Schwerlastverkehr. Doch mehr noch könnten die Straßenausbaubeiträge zu Härtefällen bei einzelnen Anwohnern führen. Der Einzelhändler am Ort drohte gar, sein Geschäft zu schließen. So schlug die Verwaltung daraufhin vor, auf den Ausbau zu verzichten, stattdessen die Bankette und die Randbereiche zu verstärken, damit diese Bereiche mit den Fahrzeugen befahrbar sind.
Für Sebastian Heinze (BfH) war es nach Abwägung der Fakten und Gründe keine leichte Entscheidung. Abgesehen davon, dass der geplante Gehsteig seiner Meinung nach ohnehin auf der falschen Straßenseite entstehen würde und die Gemeinde viel Geld für den Gehweg zahlen müsste, würden die Kinder dann trotzdem einen anderen Weg zur Schule gehen, anstatt den Gehweg zu benutzen.
Gefährliche Stellen
Zustimmung erhielt er vom Zweiten Bürgermeister Georg Potzner (CSU). "Wir schicken die Fußgänger an den zwei gefährlichsten Punkten über die Straße. Wenn der Gehweg auf der anderen Straßenseite wäre, müsste er ganz schwerlastfähig sein, was die Kosten noch mehr in die Höhe treibt", sagte Potzner. Der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft, Stefan Kohlmann, merkte an, dass keine feste Seite für den Gehweg geplant sei. Die Gemeindechefin erklärte, dass es sich bei den Schülern um Grundschüler handele, die aufgrund ihrer Größe nicht über die Hindernisse in der Schulstraße hinwegsehen könnten. "Der Schwerlastverkehr macht diesen Gehweg innerhalb von Jahren kaputt. Auch wenn der Schwerlastverkehr unser Gewerbe ist", betonte Bauer.