Hickhack um einen Grünstreifen in Leutenbach
Autor: Franz Galster
Leutenbach, Dienstag, 31. Mai 2016
Gemeinde und Kirche sind sich nicht mehr einig, wer in Zukunft den Streifen entlang der Bachmauer an der Brücke zur Kirche pflegt.
Lebendig wurde es in der jüngsten Gemeinderatssitzung bei der Behandlung eines Antrags, den Kirchenpfleger Peter Rau im Namen der Kirchenverwaltung gestellt hatte. Es ging um die Bachmauer an der Brücke zur Filialkirche und den etwa zwei Meter breiten Streifen entlang der Mauer - beide sind im Besitz der Gemeinde.
Vor rund 20 Jahren neu angelegt
Daneben steht das Kriegerdenkmal auf Kirchengrund. Im Zuge der Renovierung des Kirchenumfelds vor rund 20 Jahren hatte die Kirchenverwaltung das gesamte Areal einschließlich des gemeindlichen Streifens durchgängig mit Pflastersteinen, einer Begrünung und einem Zaun angelegt. Das Kriegerdenkmal auf Kirchengrund wird von der Gemeinde gepflegt, der gemeindliche Streifen hingegen von Mitarbeitern der Kirche.
Peter Rau führte nun in seinem Antrag an, dass die Pflege des gemeindlichen Streifens für die älter werdenden Leute der Kirchenverwaltung zu viel Last bedeute, und bat, dass die Gemeinde die Pflege übernimmt. "Pflegen ja, Rosen entfernen und Rasenmähen nein", war eine erste Reaktion von Bürgermeister Florian Kraft. Die Fläche komplett zu pflastern, war ein anderer Vorschlag aus dem Gemeinderat. Die Idee, jemanden das Areal für einen kleinen Betrag pflegen lassen, fand auch keine Mehrheit.
Vor Präzedenzfall gewarnt
Zweiter Bürgermeister Wilhelm Sponsel warnte vor Präzedenzfällen. Schließlich habe auch Oberehrenbach eine Fläche von 140 Quadratmetern zu pflegen. Das kleine Fleckchen neben der Kirche erwies sich als kompliziertes Thema. Also muss nochmals der Bauausschuss ran und das Ganze in Augenschein nehmen.
Akzeptiert hat der Gemeinderat ein Angebot der Bayernwerk AG für den Abbau der Freileitung in Oberehrenbach von den Anwesen 1 bis 9 und die Umstellung auf Erdkabel. Auslöser war ein Schreiben des landwirtschaftlichen Anwesens Nummer 1, das eine höhere Stromkapaziät benötigt und deshalb den Antrag auf Verstärkung gestellt hatte. Ein weiterer Anlieger stellte ebenfalls den Antrag, in die Erdverkabelung eingebunden zu werden.
Der Rat folgte dem Vorschlag von Bürgermeister Florian Kraft, die Straßenlampen in diesem Bereich bei dieser Gelegenheit gleich mit zu verkabeln. Das Angebot von 8635 Euro wurde deshalb akzeptiert.
Für die Resterschließung der Wasserversorgungsanlage Leutenbach und die Erweiterung der Wasserleitung in der Rosenau, der Rosengasse und der Raiffeisenstraße lag die Kostenrechnung des Ingenieurbüros über 12 228 Euro vor. Die Arbeiten selbst hatte die Firma Winkler aus Hausen 2015 für 101 143 Euro ausgeführt.
Putz oder Fachwerk?
Rege diskutierte der Gemeinderat über den Antrag auf denkmalrechtliche Erlaubnis für die Restaurierung des Wohnhauses mit Anbau auf einem Grundstück der Gemarkung Mittelehrenbach. Es ging um die Frage, ob das Fachwerk teilweise offen gelegt oder verputzt werden sollte. Die Meinung tendierte dazu, das Fachwerk des Hauses, an dessen Vorderfront sich ein restaurierter Fachwerkgiebel befindet, zu erhalten und zu renovieren.
Letztlich gab man aber mit einer Gegenstimme dem Antrag auf das Verputzen der Seitenwand mit Anbau statt.
Keine Einwände hatte das Gremium gegen den Antrag auf Teilabriss einer Scheune am Köppel in Leutenbach, zumal dadurch dem Straßenbereich mehr Raum gegeben wird.
Noch Klärungsbedarf
Bilanz zog Bürgermeister Kraft auch zu den in allen Gemeindeteilen gehaltenen Bürgerversammlungen. Im Schnellverfahren sprach er viele kleinere Punkte an, die die Bürger vorbracht hatte. Der in Seidmar angeregten Verbesserung der Staatsstraße 2242, die Egloffstein und Leutenbach verbindet, stand er skeptisch gegenüber. Die in der jetzigen Form rund 60 Jahre alte Straße weise im Bergbereich waschbrettartige Verformungen auf, hieß es. Auch die Breite sei an manchen Stellen mangelhaft. Durch eine zeitgemäße Modernisierung, wie sie das staatliche Bauamt in Erwägung zieht, sah ein Gemeinderat gar die Unfallgefahr steigen. Trotz der gezeigten Skepsis soll das Thema nochmals mit dem Bauamt vertieft werden.
Raimund Dörfler regte für das Gebiet um den Kindergarten in Leutenbach ein ganzheitliches Parkkonzept an.