Druckartikel: Herbert Gröschel hat leidenschaftliche Fans

Herbert Gröschel hat leidenschaftliche Fans


Autor: Petra Malbrich

Gößweinstein, Dienstag, 05. Januar 2016

Der Gößweinsteiner Herbert Gröschel hat, was wohl alle Musiker wollen: einen Fanclub, der mit ihm durch dick und dünn geht.
Herbert Gröschel (l.) muss nur auf seinem Akkordeon spielen und schon beginnen seine Fans zu strahlen.  Fotos: privat


"Er ist ein Vollblutmusiker, wie es ihn selten gibt. Er ist wahnsinnig begabt", schwärmt Franz Meixner. "Ich hörte ihn in Pinzberg spielen und war so begeistert. Es hat mir imponiert, dass ein Mann mit einem Instrument so viel Stimmung bringt", sagt Marko Heßler. Meixner und Heßler sprechen über ein und dieselbe Person: Herbert Gröschel.

Weil sie es mit ihrer Bewunderung für Gröschel ernst meinen, gehören sie dem Herbert-Gröschel-Fanclub an. Gröschel selbst, der aus Gößweinstein stammt, freut sich über die große Zuneigung seiner Fans: "Ein eigener Fanclub ist ein Traum für einen Musiker."


Hut und Jacke

Dass sich Menschen wegen ihm einmal zusammenschließen und einen Fanclub gründen, daran hätte der singende Polizist nie gedacht.

Inzwischen konnte der Herbert-Gröschel-Fanclub auch schon sein 20. Gründungsfest feiern. Wenn dessen Mitglieder ihrem Idol folgen, dann in voller Ausrüstung: mit Herbert- Gröschel-Hut oder einer blauen Herbert-Gröschel-Jacke. Und doch war es eine Berlinerin, die den Herbert-Gröschel-Fanclub gegründet hat. Lilo Grunow hatte sich in der Fränkischen Schweiz niedergelassen und dort Herbert Gröschel spielen gehört.

Sie wunderte sich, dass es noch keinen Fanclub gibt. Also gründete sie mit 16 Gleichgesinnten den Fanclub in Gößweinstein. Sie organisierte Feste und Feiern, auf denen Herbert Gröschel spielte. Das oberste Ziel des Fanclubs und das Herzensanliegen seiner Gründerin war es aber, diese Feiern immer mit einem guten Zweck zu verbinden.

"Mit Musik helfen und Freude machen", nennt der Musiker Gröschel selbst das Ziel des Fanclubs. Dass er bei diesen Veranstaltungen unentgeltlich spielte, war für ihn immer selbstverständlich. Wichtig war es ihm aber, den Erlös anschließend spenden zu können: an die SOS Kinderdörfer, an Kindergärten, an den ASB oder an eine Familie, deren Kinder an der unheilbaren Muskelkrankheit Duchenne erkrankt sind.


Mit dem Hit im Fernsehen

Lilo Grunow konnte seinerzeit 16 Leute für den Fanclub begeistern, darunter auch den früheren Landrat Reinhardt Glauber, der mit den anderen Clubmitgliedern Herbert Gröschel begleitete.

Seit 2003 ist Franz Meixner Präsident des Fanclubs. Ihn begeistern die Auftritte Gröschels noch immer. Der singende Pressesprecher der bayerischen Bereitschaftspolizei brachte schon mehrere CDs heraus, kam mit seinem Hit "Akkordeonfieber" in die MDR-Hitparade und auch schon in den "Musikantenstadl".

Für die Mitglieder des Fanclubs war und ist es eine großen Freude, Gröschel nach Leibeskräften zu unterstützen. Meixner selbst singt mit Herbert Gröschel zusammen sogar einige Lieder. Zwei dieser gemeinsam gesungenen Lieder wurden im Fernsehen ausgestrahlt, als vor vier Jahren Carolin Reiber in Gößweinstein ein Fest feierte. Zum Dreh war damals auch der Fanclub eingeladen, der in der Region nicht weniger bekannt ist als ihr Star Herbert Gröschel selbst. "Wie viele kommen vom Fanclub?", wird Gröschel gefragt, wenn er bei den verschiedensten Veranstaltungen spielt. Dass er bei den Feiern seines Fanclubs dabei ist, steht außer Frage.


3150 Euro gespendet

Im Jahr 2005 hat der Verein zwei Tage lang seinen zehnten Geburtstag gefeiert. 3150 Euro konnten die Mitglieder anschließend an eine Familie mit kranken Kindern spenden. Eher im kleinen Rahmen und familiär feierten die Mitglieder und Gröschel im vergangenen Jahr den 20. Geburtstag. In einer Dachstadter Einkehrstube saßen sie zusammen, musizierten und tanzten.