Hausen bei Forchheim: Wie funktioniert eine Schleuse?
Autor: Christoph Wiedemann
Hausen, Dienstag, 18. Juni 2019
Die Schleuse in Hausen hebt und senkt Binnenschiffe. Wie das ganze funktioniert und welche Massen dabei in Bewegung gesetzt werden.
Das Tor schließt sich. 80 Tonnen versperren den Weg. Es ist eng. Das Schiff schaukelt auf dem Wasser. Dann beginnt es plötzlich zu sinken. Das Wasser verlässt die Schleuse, dass Schiff fährt rund sechs Meter nach unten und kann wieder weiterfahren. In Hausen bei Forchheim erleben Binnenschiffe täglich einen Auf- oder Abstieg.
"Von hier wird heute nichts mehr gesteuert", sagt der Leiter des Außenbezirks Neuses, Jörg Blömer. Der Außenbezirk Neuses umfasst vier Schleusen - auch die Schleuse in Hausen. "Aber ein Notsteuerstand ist noch vor Ort", ergänzt Blömer.
Dieser wird hauptsächlich während Bauarbeiten an der Schleuse genutzt. "Wenn Taucher hier sind, muss jemand vor Ort sein, weil es für die Menschen sonst zu gefährlich ist", erklärt Blömer.
Anmelden, einfädeln und los
Wie funktioniert eine Schleuse eigentlich? Zuerst meldet sich das Schiff per UKW-Funk, es laufe bald in der Schleuse ein. Die Leitstelle prüft dann, ob noch andere Schiffe vor der Schleuse stehen oder in welche Richtung die Schleuse gerade ausgerichtet ist. "Wir wollen nämlich auch nicht unnütz hin und her schleusen", beschreibt Blömer.
Zwischen zehn und 30 Binnenschiffe durchqueren täglich die Schleuse in Hausen. "In der Regel melden die sich erst kurz vorher an."
20 Minuten dauert der Vorgang des Schleusens. Dabei werden die Schiffe rund 6,10 Meter nach oben oder nach unten befördert.
Wie ein Nadelör
Zuvor müssen die Kapitäne ihr Schiff in die Schleuse manövrieren. Die Schleuse ist 210 Meter lang und 12 Meter breit. Die Schiffe dürfen also nicht größer sein. "Die Größten sind bis zu 190 Meter lang und 11,50 Meter breit", weiß Blömer.