Herrliches Wetter bescherte dem historischen Handwerkermarkt im Fränkische- Schweiz-Museum in Tüchersfeld einen Besucheransturm.
Herrlichstes Spätsommerwetter bescherte dem historischen Handwerkermarkt im Fränkische-Schweiz-Museum am Wochenende einen großen Besucheransturm. 20 Kunsthandwerker zeigten sich mit dem Verlauf des Marktes sehr zufrieden. Vor allem die familiäre Atmosphäre wurde von allen gelobt. Auch einige neue Handwerker und Aussteller waren dabei. Das erste Mal beim Handwerkermarkt dabei war Barbara Stenmanns aus Pottenstein mit Handgesticktem und Selbstgenähtem. Kräuterpädagogin Monika Börner aus Münchs bei Betzenstein bot vegetarische Brotaufstriche von Klee- und Distelblüten, Rosenschafgarbe oder vegetarisches Griebenschmalz an. "Es ist ein gemütlicher, nicht hektischer Markt, und es geht dabei auch sehr viel um Beratungsgespräche mit den Besuchern", sagt sie.
Aus Berlin
Seit vier Jahren ist Alex Jungmann aus Berlin mit seinen selbst gefertigten Lederwaren wie Gürteln, Taschen, Geldbeuteln oder Armbändern dabei. "Der Markt ist perfekt und es lohnt sich sogar, aus Berlin nach Tüchersfeld zu kommen", sagt Jungmann. Hans Lassner-Meisel aus Kirchehrenbach ist von Beruf Metallograf. Sein Hobby ist die Metallgestaltung, die er sich selbst beigebracht hat. Beim letzten Weihnachtsmarkt im Museum war er schon hier. Nun nahm er mit seiner Frau Renate Meisel, die Holzskulpturen anbot, das erste Mal am Handwerkermarkt teil. "Ich finde das Ambiente wunderbar. Es sind auch genug Leute da, sie könnten aber noch mehr kaufen", sagt Meisel am Samstagnachmittag. Zum zweiten Mal macht Astrid Rösch aus Pegnitz mit ihren handgewickelten Glasperlen mit. Schon letztes Jahr habe sie viel von ihren Kunstwerken verkauft. Gut findet sie in Tüchersfeld, dass hier wirklich noch die Handwerker selbst hinter ihren Ständen stehen und keine Wiederverkäufer. "Da kommt der Handwerker mit den Besuchern noch selbst ins Gespräch", sagt Rösch.
Buchbindemeisterin
Die Buchbindemeisterin Annette Löhr aus Pegnitz mit ihren Träumen aus Papier kommt schon seit ein paar Jahren zum Museumsmarkt. Die Buchbinderwerkstatt hat sie von ihrem Vater übernommen. Die Minzspinnerin Andrea Dannhorn aus Eckersdorf hat selbst eine kleine Herde mit 20 Schafen. Die Wolle und das Fleisch der Schafe vermarktet sie selbst. Ebenso die Schafwolle von Minzschäfer Julius Seebach aus Bayreuth, der auch dabei ist. Minzschäfer heißt es deshalb, weil die erste Hofstelle seines Betriebes den Namen "Minzgraben" hatte. Immer gut besucht auch der Stand des Glasbläsers aus Thüringen und natürlich die Essens- und Getränkestände. Süße Leckereien bieten der Tüchersfelder Bäckermeister Horst Müller und die Bäckereifachverkäuferin Katharina Blank an. Urädla, süße Spieße oder Quarkkrapfen finden reißenden Absatz. "Es ist ein gutes Fest und wie immer einwandfrei", sagt Müller. Das im Museumsbackofen gebackene Holzofenbrot, der noch warme Zwetschgenkuchen, die Rostbratwürste aus Muggendorf und das dunkle Bauernbier aus Oberailsfeld gehen ebenso weg wie die sprichwörtlich "warmen Semmeln". Sehr zufrieden mit dem Besuch zeigte sich auch Museumsleiter Jens Kraus, der Sonderführungen anbot.